Comeback: Girlband Sugababes mit Originalbesetzung und -bandname zurück

<p>Mutya Buena (l.-r.), Siobhan Donaghy und Keisha Buchanan singen „Flowers“, ein Cover des britischen Klassikers von Sweet Female Attitude, in der The Graham Norton Show.</p>
Mutya Buena (l.-r.), Siobhan Donaghy und Keisha Buchanan singen „Flowers“, ein Cover des britischen Klassikers von Sweet Female Attitude, in der The Graham Norton Show. | Foto: Facebook

Mutya Buena, Keisha Buchanan und Siobhan Donaghy – das ursprüngliche Line-up der Girlband Sugababes – feierten vor kurzem ihr (zweites) Comeback.

Das Trio verlor nach mehreren Wechseln in der Besetzung das Recht, unter dem Namen „Sugababes“ Songs aufzunehmen und aufzutreten. Sie hatten sich bereits 2011 wieder zusammengetan, um wieder gemeinsam Musik zu produzieren. Der erste gemeinsame Song seit ihren Anfängen Ende der 90er bekam den Titel „Flatline“ und hatte nur wenig Erfolg in den Charts. Sie brachten ihn 2013 noch unter dem Bandnamen „Muyta Keisha Siobhan“ heraus.

Obwohl nach dieser ersten Single seit ihrer „Reunion“ ein gesamtes Album folgen sollte, wurde es Anfang 2014 wieder still um das Trio. Keine Updates, nur kleine Nachrichten in den sozialen Medien, dass sie noch zusammen seien.

Nun haben sie die Rechte an ihrem Namen zurück und sind mit „Flowers“, einem Cover des britischen Klassikers von Sweet Female Attitude, wieder auf der Bühne zu sehen. Buena, 34, bestätigte die Nachricht auf Instagram und schrieb: „Danke für all die Unterstützung, wir schätzen eure Liebe wirklich sehr.“

Die Sugababes spielten den Song, der auf DJ Spoonys Album „Garage Classical“ zu hören ist, Mitte Oktober in der britischen Talkshow The Graham Norton Show auf BBC1. Paloma Faith, Lily Allen und Emeli Sande gehören ebenfalls zu den Stars, die dem Album ihre Stimmen geliehen haben.

Berühmt wurde die 1998 gegründete Girlband im Jahr 2000 mit dem Hit „Overload“ aus dem Album „One Touch“ – das einzige Album in dieser Band-Konstellation. Die Single hielt sich wochenlang in den Charts, erhielt Gold und wurde sogar für einen Brit Award nominiert.

Die drei Frauen verließen die Girlgroup jedoch nach und nach und wurden jedes Mal durch neue Sängerinnen ersetzt.

Bereits 2001 ging Donaghy. Berichten zufolge hatte es Streitereien innerhalb der Musikgruppe gegeben, besonders mit Buchanan (35). Donaghy nannte ihre Bandkollegin eine „Mobberin“. Später gab die nun 35-Jährige bekannt, dass sie damals auch unter einer klinischen Depression litt, so die britische Zeitung „The Mirror“. Schluss mit der Musik war für sie jedoch nicht: Sie brachte 2003 und 2007 zwei Soloalben heraus.

Die ehemalige „Atomic Kitten“-Sängerin Heidi Range (36) wurde dazu auserkürt, Donaghys Stelle in der Band einzunehmen. In dieser Gruppierung wurden die Sugababes auch hierzulande am bekanntesten und konnten ihre größten kommerziellen Erfolge erzielen, mit drei Multi-Platin-Alben (“Angels with Dirty Faces“, „Three“ und „Taller in More Ways“). Hits wie „Round Round“ (2002), „Hole in the Head“ (2003) und „Push The Button“ (2005) – der Platz 2 in den belgischen und deutschen Charts belegte – stürmten die Hitparaden.

Im März 2005 stieg auch Buena nach der Geburt ihrer Tochter aus der Girlband aus. Buena erklärte später in einem Interview mit dem britischen Magazin „RWD“, dass sie nach der Geburt ihrer Tochter an einer postnatalen Depression litt – kombiniert mit den zunehmend hektischen Zeitplänen der Gruppe – und entschied sich, die Musikgruppe zu verlassen, um mehr Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Zwei Jahre später brachte auch sie ein Soloalbum heraus.

Ersetzt wurde sie durch die 35-jährige britische Sängerin Amelle Berrabah. Damit war Buchanan die Einzige, die aus der Originalbesetzung der Band übrigblieb. Es folgten weitere große Hits wie „About You Now“ und „Denial“. Im Jahr 2006 zeichnete das Nachschlagewerk British Hit Singles & Albums die Sugababes als erfolgreichsten weiblichen Act des 21. Jahrhunderts aus, mit sechs Nummer-Eins-Singles und achtzehn Top-Ten-Hits in Großbritannien.

Doch die Streitereien innerhalb der Gruppe hielten an: 2009 verließ Buchanan – unfreiwillig – dann auch die Band und enthüllte auf Twitter: „Ich muss leider sagen, dass ich nicht mehr Teil der Sugababes bin ... Obwohl es nicht meine Entscheidung war, zu gehen, ist es an der Zeit, ein neues Kapitel in meinem Leben zu öffnen ... Ich möchte betonen, dass kein Streit, Mobbing oder etwas dergleichen zu dieser Entscheidung geführt hat. Manchmal kann ein Zusammenbruch der Kommunikation und mangelndes Vertrauen zu vielen verschiedenen Dingen führen.“

Bandmitglied Heidi Range sah die Beziehung zu ihrer Ex-Kollegin und deren „Rauswurf“ anders und gab gegenüber der britischen Zeitung „Daily Mail“ zu: „Jetzt sind wir alle auf gleicher Augenhöhe. Davor wussten wir von einem Tag auf den anderen nicht, welche Stimmung oder verletzende Kommentare wir zu erwarten hatten. Das letzte Jahr war unerträglich, weil es so stressig war.“

Die britische Sängerin Jade Ewen (31), die 2009 Großbritannien beim Eurovision Song Contest vertrat, nahm Buchanans Platz ein. Somit war die komplette Originalbesetzung einmal ausgetauscht worden. Buchanan behauptete, dass die Sugababes technisch gesehen nicht mehr existieren würden, weil keine Gründungsmitglieder mehr Teil der Band seien, so die „Daily Mail“.

<p>Die einmal komplett ausgetauschte Version der Sugababes: Amelle Berrabah (l.-r.), Jade Ewen und Heidi Range.</p>
Die einmal komplett ausgetauschte Version der Sugababes: Amelle Berrabah (l.-r.), Jade Ewen und Heidi Range. | Foto: belga

Range, Berrabah und Ewen veröffentlichten 2010 das siebte Studioalbum der Gruppe, „Sweet 7“, bevor sie 2011 eine unbefristete Pause ankündigten.

Kurze Zeit später, Ende 2011, kamen jedoch schon Gerüchte auf – angeheizt von Tweets von Buchanan und Buena –, dass das ursprüngliche Sugababes-Trio sich neu formieren wolle. Im April 2012 wurde in mehreren Medien berichtet, dass die drei Frauen einen Plattenvertrag im Wert von einer Million Britischen Pfund mit Polydor Records unter dem Namen „Mutya Keisha Siobhan“ unterzeichnet hatten. Und tatsächlich: Im Sommer 2013 erschien ihre gemeinsame Single „Flatline“. Nach einer kurzen Tournee durch Großbritannien im November desselben Jahres stellte die Band jedoch alle Aktivitäten ein, und ein Großteil des für das ursprünglich geplante Album aufgenommenen Materials wurde online veröffentlicht. Dann wurde es lange still um das Trio.

Im August 2018 deutete Buchanan dann an, dass die Girlband die Rechte zur Nutzung des Namens „Sugababes“ in Großbritannien wiedererlangt habe. Sie schrieb auf Twitter, sie sei „kein Ex-Sugababe mehr“. Sie gab auch bekannt, dass an neuer Musik gearbeitet werde. Letztes Jahr kündigte auch Donaghy ihren Fans an, dass bald neue Songs der Girlgroup erscheinen werden. Sie sagte, ein neues Album könne innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet werden, so „The Mirror“.

Nun scheinen sie den Bandnamen „Sugababes“ auch weltweit benutzen zu dürfen, denn am Montag, 18. November, änderten sie den Titel ihrer Facebook-Seite von „Mutya Keisha Siobhan“ (oft als MKS gekürzt) zu „Sugababes“.

Es ist jetzt also offiziell: Mutya Buena, Keisha Buchanan und Siobhan Donaghy dürfen wieder unter ihrem einstigen Namen „Sugababes“ auftreten und Musik veröffentlichen. Die drei Frauen scheinen alle Streitigkeiten von damals beiseite gelegt zu haben und starten mit „Flowers“ in eine neue Sugababes-„Ära“, Sugababes 2.0 sozusagen.

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