Erdogan erwartet vollständigen Kurden-Rückzug aus Grenzstreifen

<p>Recep Tayyip Erdogan ist seit dem 28. August 2014 der zwölfte Präsident der Türkischen Republik.</p>
Recep Tayyip Erdogan ist seit dem 28. August 2014 der zwölfte Präsident der Türkischen Republik. | Foto: belga

Er sprach von einem 32 Kilometer breiten und 444 Kilometer langen Gebiet. Das entspricht der sogenannten Sicherheitszone, die die Türkei sich seit langem wünscht und die sie mit ihrer Offensive gegen Kurdenmilizen hatte erreichen wollen. Aus türkischer Sicht beginnt sie am Euphrat-Fluss und erstreckt sich gen Osten bis an die irakische Grenze.

Erdogan sagte: „Bei den gestrigen Gesprächen haben wir uns darauf geeinigt, dass innerhalb dieser 120 Stunden (fünf Tage) diese Region evakuiert werden soll.“

Damit könnte das am Vorabend zwischen Erdogan und einer hochrangigen US-Delegation ausgearbeitete Abkommen zur Deeskalierung des Konflikts zwischen der Türkei und der Kurdenmiliz YPG einen fundamentalen Webfehler enthalten. Denn aus Sicht der Kurdenkämpfer gilt die Vereinbarung nur für das Gebiet zwischen den syrischen Städten Ras al-Ain und Tall Abjad. Das wäre nur ein Teil der sogenannten Sicherheitszone, die der Türkei vorschwebt.

Die Türkei hatte den Feldzug gegen die Kurdenmiliz YPG zusammen mit verbündeten arabisch-syrischen Milizen am 9. Oktober begonnen. Die Türkei sieht in der YPG eine Terrororganisation. Für die USA waren die Kämpfer allerdings lange enge Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Die am Donnerstag vereinbarte Feuerpause soll den syrischen Kurdenmilizen Gelegenheit geben, sich zurückzuziehen. Der Türkei wurde die Kontrolle über die „Zone“ zugesichert.

In dem Abkommen, das auf eine Din-A-4-Seite passt, war aber nicht eindeutig spezifiziert worden, aus welcher Gegend die Kurdenmilizen sich zurückziehen sollen. (dpa)

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