Der Stein ruft

Es ist ein Projekt der Tourismusagentur Ostbelgiens: das Anlegen eines 178 Kilometer langen Biker-Parcours. In diesem Text heißt es: „Wir müssen die Strecke beschildern und Infotafeln aufsetzen.“ Meine Feststellung: Wenn ich bei einer Wanderung in den Wäldern von Recht einen mit Nummern versehenen Pfosten hinter mich gelassen habe, ist der nächste schon in Sicht; ältere Pfosten stehen bzw. liegen auch noch herum. Und nun sollen noch Pfosten und Schilder hinzukommen? Brauchen wir wirklich diese als „Nachhaltigkeit im Tourismussektor“ bezeichnete Maßnahme (siehe „Stichwort“)? Greta meint mit Nachhaltigkeit wohl etwas anderes!

Es ist schon sonderbar, dass man die Menschen von Pfosten X nach Pfosten Y leiten muss, weil sie nicht in der Lage sind, eine Karte zu lesen oder ihre Tour in ihr Smartphone einzugeben – ohne Nummern! Apps für Dummies – Naturverschandelung inklusive. Und alle schauen zu.

A propos Nachhaltigkeit: Das den Text begleitende Foto zeigt Mountainbiker, die durch eine Blumenwiese fahren. Da frage ich mich, wo es in Ostbelgien noch solche Wiesen gibt, von Naturschutzgebieten einmal abgesehen. Und durch Blumenwiesen fahren hat keinen Impakt auf die Artenvielfalt? Weit gefehlt! Das Beispiel RAVeL in der Nähe von Steinebrück zeigt uns, wie Arten, hier der Feuersalamander, durch Fahrräder, sogar auf Asphalt dezimiert werden können.

Fazit: Für jedes Unternehmen gibt es Befürworter und Gegner. Sollte jedoch unser Planet bewohnbar bleiben, müssen wir uns für ihn entscheiden.

Übrigens: 200.000 Euro, das ist wahrhaftig kein Pappenstiel. Wie wäre es mit einer finanziellen Unterstützung der ach so gebeutelten Forstverwaltung, damit sie endlich die seit Jahren kaputten Stege im Hohen Venn bei Botrange wieder begehbar macht?

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