Rechts und Links

Bei seinem Kommentar zur neuen Regierungskoalition in Flandern gelingt dem Chefredakteur ein Ausrutscher den er wahrscheinlich so nicht wollte: er schreibt vom Rezept gegen Rechts, meinte aber sicherlich gegen extrem Rechts. Der Abweisung von extrem Rechts kann ich mich voll anschließen. Beim Verdonnern von allem, was Rechts ist, habe ich schon mehr Probleme. Ich habe mit den 68-ern mein Studium in Löwen angefangen, und es hieß ja, wer jung ist und nicht links ist, hat kein Herz. Aber inzwischen habe ich auch Begriffe kennengelernt, wie „eigene Verantwortung aufnehmen“ und „ordentlich arbeiten“ und „nicht nur darauf rechnen, dass der Staat für alles Rechnung trägt“ (natürlich soll es schon eine gute Solidarität geben mit denjenigen, die schwierige Schicksalsschläge kennen).

Wenn man dies rechts nennt, dann habe ich kein Problem, um mich auch so zu nennen, und wahrscheinlich trifft dies auch zu auf einen großer Teil der Bevölkerung Ostbelgiens, wenn ich sehe wie tüchtig die Leute schaffen (wie viele Arbeiter und Angestellte fahren früh morgens alleine oder mit Kollegen zur Arbeit oder zu Bauwerften – früher viel nach Eupen, jetzt nach Luxemburg - anstatt zu warten bis sie etwas vor der Haustür finden und erst lange arbeitslos bleiben).

Wie gesagt bin ich sicherlich für Solidarität, aber nicht für eine Politik, die man unter links versteht: die Leute in der Abhängigkeit vom Staat lassen, und vor allem das Geld der andern verteilen (und dass dabei ein ordentlicher Teil bei den Freunden und Kameraden zu Recht kommt, wurde und wird immer wieder von den Linken bewiesen, sei es nun der Samu-Social-Skandal oder Nethys).

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment