Lebt die limburgische Wölfin Naya nicht mehr?

Noch vor einigen Wochen war vermutet worden, Naya halte sich irgendwo im Militärlager von Bourg-Leopold mit ihrem Nachwuchs versteckt. Doch mittlerweile sind sich Tierschützer in Limburg ziemlich sicher, dass Naya nicht mehr lebt. Man konnte in der Tat keine spur von der Wölfin und ihrem Nachwuchs finden. Vermutlich abgeschossen, so die Tierschützer. Jäger in Limburg haben unmittelbar gegen den Allgemeinverdacht protestiert. Mittlerweile wurde bekannt, dass zwei Jäger in einer Jagdverbotszone mit Jagdwaffen aufgegriffen wurden. Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Fakten gibt, ist nach wie vor unklar.

Noch im Frühsommer hatten die nachttauglichen Kameras den mutmaßlichen Vater der Jungwölfe erfasst, wie er mit Futter unterwegs war. Als einzig logische Erklärung schlussfolgerten die Tierschützer, dass er Nahrung zu Naya und den Wölflingen brachte. Doch die Kameras, die zahlreich in dem Militärgebiet Bourg-Leopold angebracht qwurden, haben solche Bilder zuletzt nicht mehr aufgenommen. Diese Beobachtung verstärkt den Verdacht, dass Naya nicht mehr lebt.

Möglich sei allerdings, so das Institut für Natur und Walduntersuchungen INBO, dem flämischen Pendant des wallonischen Wolfsnetzwerks „Réseau Loup en Wallonie“, dass Naya wieder in die Niederlande oder nach Deutschland zurückgekehrt sei. Vermutungen, dass die Wölfin vergiftet wurde, haben sich nicht erhärtet. Man hat keinerlei Gift in Wolfskot in der Region gefunden. Auch ein Verkehrsunfall wird ausgeschlossen. Davon hätte man erfahren müssen, so die Wolfsschützer.

In Belgien ist die Neuansiedlung des Wolfes, wie in anderen Teilen Europas auch, höchst umstritten. Zuletzt war die Rede von insgesamt fünf Wölfen in der Region, mindestens einer davon im Hohen Venn. Vor allem Viehzüchter zweifeln an, dass es eine Koexistenz zwischen Weidewirtschaft und Wolf geben kann. Der wolf ist in Belgien allerdings absolut geschützt und darf folglich nicht gejagt werden.