ZVSler erobern Schloss und Bergwerk

<p>Gut „behelmt“ besichtigten die Teilnehmer des ZVS-Jahresausflugs das Deutsche Schieferberkwerk in Mayen.</p>
Gut „behelmt“ besichtigten die Teilnehmer des ZVS-Jahresausflugs das Deutsche Schieferberkwerk in Mayen. | Foto: privat

Die erste Station führte die Teilnehmer in die Zeit des Mittelalters und der Neuzeit zurück.

Das Schloss Bürresheim steht nordwestlich von Mayen auf einem Felssporn im Nettetal. Gemeinsam mit Burg Eltz und der Burg Lissingen bei Gerolstein ist es eine der wenigen Anlagen in der Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurden und die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts, sowie die gesellschaftlichen Umbrüche der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnten.

Durch seine einzigartige Lage im Grenzgebiet der Besitzungen von Kurköln und Kurtrier bestimmten diese beiden Erzbistümer die Geschichte des Schlosses maßgeblich mit. In drei Gruppen aufgeteilt „eroberten“ die Teilnehmer das Schloss und bekamen durch sachkundige Führungen Einblicke in die Geschichte und Architektur dieses wahren Kleinods der Region.

Sprachliche Entlehnungen aus dem Mittelalter kennengelernt

Interessant war auch die Konfrontation mit den sprachlichen Entlehnungen aus dem Mittelalter, die in unserem Sprachgebrauch heute noch Verwendung finden. So konnte der Ort im Schlafgemach des Schlosses bestaunt werden, wo etwas „auf die hohe Kante gelegt worden ist“, eine „Gardinenpredigt“ wurde gehalten und in der Küche wurde beim Kochen „ein Zahn zugelegt“.

Nach einem deftigen Eifler Mittagessen in Mayen ging es am Nachmittag dann in die Genovevaburg. Eingebunden in die mittelalterliche Stadtbefestigung erhebt sich die Genovevaburg an der Südwestseite der Stadt Mayen.

Die Burg ist das Wahrzeichen Mayens und wurde seit ihrer ersten Zerstörung im Jahr 1689 mehrfach wiederaufgebaut.

Ihr Name geht auf eine Sage zurück, nach der auf der gleichen Anhöhe in Mayen der Sitz des Pfalzgrafen Siegfried und seiner Frau Genoveva von Brabant gewesen sein soll.

Früheste Hinweise zum regionalen Bezug der Sage datieren auf das 17. Jahrhundert. Seit wann die Burg bzw. ihr Bergfried, der sogenannte Goloturm, namentlich mit der Sage verknüpft wurden, ist jedoch nicht bekannt. Heute befinden sich in der Anlage das Eifelmuseum mit Deutschem Schiefermuseum.

Es informiert nicht nur über alle Aspekte rund um das Thema Eifel, sondern auch über das Baumaterial Schiefer, mit dem alle Dächer der Burg gedeckt sind. Dazu gehört auch das unter der Burg im Burgfelsen existierende Stollensystem, das museal als Schieferbergwerk gestaltet ist.

Ausgerüstet mit einem Schutzhelm und mit dem Gruß „Glück auf“ auf den Lippen ging es in die Tiefen des Berges. Hier erfuhren die Teilnehmer nicht nur Interessantes über den Schieferabbau damals und heute, sondern konnten in einer animierten Lorenfahrt die Unwegsamkeiten des Bergbaues erleben. Darüber hinaus wurde aber auch die Zeit des Zweiten Weltkrieges thematisiert, wo die Stollenanlage über 4000 Menschen bei der Bombardierung Mayens im Januar 1945 das Leben gerettet hat.

Der Ausklang des Jahresausflugs fand dann im Zentrum von Mayen mit einem kleinen Stadtrundgang statt.

Mit Witz und viel Eifler Humor ging es dann wieder zurück in die ostbelgische Heimat.

Auch im kommenden Jahr wird es dann wieder eine ganz herzliche Einladung zum Jahresausflug des ZVS geben.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment