Niederländer beim Betreten der Area 51 festgenommen - Facebook-Event abgesagt

Das muss man sich erst einmal trauen: Zwei niederländische YouTuber, Ties Granzier (20) und Govert Sweep (21), waren zusammen im US-Bundesstaat Nevada unterwegs und betraten am Mittwoch – indem sie sämtliche Schilder mit der Aufschrift „Nicht betreten“ missachteten – die berüchtigte Hochsicherheitszone Area 51, zu der sich seit Jahrzehnten hartnäckig Gerüchte über Aliens und militärische Geheimprojekte halten.

Granzier, der auf YouTube mit mehr als 730.000 Abonnenten unter dem Namen „Ties“ bekannt ist, veröffentliche bereits am Dienstag ein Selfie auf seinem Instagram-Profil im Grand Canyon und teilte seinen Followern mit, dass er zur Area 51 unterwegs sei, einschließlich eines kleinen Alien-Emojis.

Die lokale Polizei war jedoch schnell vor Ort und nahm die beiden Abenteurer fest. Sie wurden ins Nye County Detention Center gebracht, das sich etwa hundert Kilometer von Las Vegas und vom militärischen Sperrgebiet entfernt befindet. Die Beamten des dortigen Sheriff Department teilten in einer Pressemitteilung mit, dass sie im Mietwagen der jungen Männer mehrere Kameras, ein Telefon, ein Laptop und sogar eine Drohne gefunden haben.

„Die Polizei hat sofort einige von uns aufgenommene Bilder gelöscht. Auch die Ausrüstung wurde beschlagnahmt“, sagte Sweep in einem Interview via FaceTime mit einem Reporter von KNTV Las Vegas, einem lokalen Nachrichtensender. Ihre Filmausrüstung sei der Grund dafür, dass sie immer noch festsitzen, denn sie seien wohl nicht die einzigen dort gewesen, behauptete der 21-Jährige. „Wir haben nur nach einem schönen Aussichtspunkt gesucht, um uns die Gegend anzusehen. Wir hatten nicht die Absicht, das Sperrgebiet zu betreten“, so der YouTuber.

Erst im Juni sorgte die Area 51 für Medienrummel. Auf Facebook wurde eine Veranstaltung mit dem Namen „Storm Area 51, They Can't Stop All of Us“ ins Leben gerufen, bei der es darum ging, in einer riesigen Menschengruppe das Sperrgebiet Area 15 zu stürmen. In der Veranstaltung hieß es: „If we naruto run, we can move faster than their bullets. Lets see them aliens“ (zu Deutsch: „Wenn wir rennen, sind wir schneller als ihre Gewehrkugeln. Wir wollen die Aliens sehen.“). Das Event war zwar erst als Witz gemeint, ging aber schnell viral und sammelte mehr als zwei Millionen Zusagen. An dem Wochenende hatte der Veranstalter sogar passend dazu ein Festival im naheliegenden Ort Rachel geplant. Alles umsonst, denn die Organisatoren haben die Veranstaltung, die am 20. September stattfinden sollte, diese Woche kurzerhand abgesagt, aus Angst vor einer „möglichen humanitären Katastrophe“. Das örtliche Sheriff Department rechnet an dem Tag dennoch mit „zahlreichen Menschen“.

Sweep und Granzier hatten laut eigenen Angaben nicht vor, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. „Wir haben ein Rückflugticket für den 19. September gebucht. An dem Tag des geplanten Sturms auf das Gebiet sollten wir überhaupt nicht mehr in den Vereinigten Staaten sein.“

Es ist nicht bekannt, wie lange die beiden Niederländer noch im Gefängnis verweilen müssen. Sweep erklärte indes nur, dass die Anhörung schon öfter verschoben worden sei. (alno)