Henri de Croÿ und Millionen Schwarzgeld

<p>Prinz Henri de Croÿ steht im Mittelpunkt von Ermittlungen in Frankreich. Bild: Photonews</p>
Prinz Henri de Croÿ steht im Mittelpunkt von Ermittlungen in Frankreich. Bild: Photonews

Wir die Zeitung „De Tijd“ berichtet, laufe in Frankreich eine gerichtliche Untersuchung, in Belgien jedoch noch nicht. „De Tijd“ bekam über die französische Zeitschrift „L’Obs“ Einsicht in rund 3.100 E-Mails, Faxe, Verträgen und Bankdaten. Diese Dokumente enthüllen ein Netzwerk, das der 60-jährige Prinz Henri de Croÿ aufbaute, um Millionen Euro vor dem Finanzamt zu verbergen. Sowohl Hochadel, Betriebsleiter und andere reiche Belgier hätten davon profitiert, urteilt die Zeitung.

Bis zu 13 Millionen Euro pro „Kunde“ parkte der Prinz auf verdeckte Konten. Zuerst in der Schweiz. Nachdem dort das Bankgeheimnis gelockert wurde, wurden Konten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Bahams und Puerto Rico genutzt. Die Konten liefen allesamt auf den Namen von Scheinfirmen.

Kuriere brachten kleinere Beträge

Wollte ein „Kunde“ etwas von seinem Geld haben, wurde es auf eine anonyme Kreditkarte überweisen. Diese stand nicht in Verbindung mit einem Konto. So konnte die Herkunft des Geldes nicht nachverfolgt werden. Kleinere Mengen Geld, wurden sogar per Kurier geliefert. Um neue Kunden zu gewinnen organisierte der Prinz regelmäßig Partys in seinem Schloss Château d'Azy in Frankreich.

Nach dem die Zeitschrift L'Obs das illegale Netzwerk des Prinzen enthüllte, startet die französische Staatsanwaltschaft erste Ermittlungen. Hatte man zunächst angenommen, dass unter den Kunden des Prinzen keine Belgier waren, beweisen die jetzt eingesehenen Dokumente das Gegenteil. Nach den Worten des Rechtsanwalts von Prins De Croÿ, könne keine Rede von Geldwäsche oder Steuerhinterziehung sein, es handele sich vielmehr um eine Steueroptimierung. (vrt/AG)

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