Bei Spartan Sports wird ordentlich geschwitzt

<p>Benoît Arimont (r.) und Olivier Moncousin haben ihr Hobby zum Beruf gemacht: mit Erfolg.</p>
Benoît Arimont (r.) und Olivier Moncousin haben ihr Hobby zum Beruf gemacht: mit Erfolg. | Fotos: David Hagemann

Bei Benoît Arimont und Olivier Moncousin war es ein Wagnis: ein erfolgreiches. Das wissen die beiden Jungunternehmer nach drei Jahren gemeinsamer Arbeit an ihrem Projekt, dem Fitnesscenter „Spartan Sports“ an der Malmedyer Straße in St.Vith. Trotzdem war der Weg dahin nicht so einfach, wie es sich auf den ersten Blick liest.

Benoît Arimonts Leidenschaft ist das Powerlifting, Olivier Moncousin ist ein begeisterter Boxer. Für beide Sportarten braucht man Kraft. Das alleine reicht aber noch nicht, um ein gemeinsames Unternehmen auf die Beine zu stellen.

Die beiden jungen Männer machen auf der anderen Seite nicht den Eindruck, dass sie mit geschlossenen Augen in ein Abenteuer springen. So läßt sich erklären, dass ihr gemeinsames Fitnessstudio eine relativ lange Anlaufphase hatte. Es war wohl der aus Meyerode stammende Benoît Arimont, der als Erster die Idee hatte, sich beruflich in Richtung Fitnesstrainer zu entwickeln. Sein Abitur hatte er mit Spezialisierung auf Wissenschaft und Sport gemacht, sein Job: Lagerist. Er wollte da aber nicht stehenbleiben. Also absolvierte er eine Zusatzausbildung als Fitnesstrainer. Die schloss er mit einer Lizenz ab. Dann hing er noch einen Meisterbrief als Geschäftsführer beim ZAWM dran.

<p>Manche wollen Gewicht ab-, andere Muskeln aufbauen. Manche an Geräten, andere spartanisch mit Hanteln und Gewichten.</p>
Manche wollen Gewicht ab-, andere Muskeln aufbauen. Manche an Geräten, andere spartanisch mit Hanteln und Gewichten.

In Born war der gelernte Mechatroniker Olivier Moncousin zuhause. Auch ihn hatte die Leidenschaft für den Sport gepackt. Man kannte sich nicht, obwohl die Wohnorte nicht weit voneinander entfernt sind. Der Zufall wollte es, dass sich beide, unzufrieden mit ihrer jeweiligen beruflichen Situation, bei der Polizei in St.Vith trafen. Dort suchte man Nachwuchs, eröffnete den beiden Interessenten aber, dass sie erst einmal ein Jahr lang warten müssten, ehe sie eine Ausbildung anfangen könnten. Das war den beiden zu lange, sie ließen die Idee fallen. Wenig später trafen sie sich in einem Fitnessstudio wieder. Die berufliche Unzufriedenheit hatte sich auf die gebotenen Trainingsmöglichkeiten ausgedehnt. Man kam ins Gespräch. Das Ergebnis steht jetzt an der Malmedyer Straße 22d in St.Vith.

Das Fitnesscenter ist bereits nach zwei Jahren erfolgreich: Fitnessbegeisterte aus drei Ländern kommen hierhin mehr oder weniger regelmäßig trainieren. „Spartan Sports“ hat sich bewusst auf die Basics des Kraftsports zurückbesonnen. Wo man hinschaut: Gewichte und Hanteln. Dazwischen aber auch Geräte, die zum größten Teil von Anbietern kommen, die man in guten Studios antreffen kann.

Es gibt aber auch einige Geräte der Marke Fortis. „Das sind so ungefähr die einzigen, die man in Europa finden kann.“ In der Szene hat die Marke einen hervorragenden Ruf, der sich von Toronto aus über die ganze Welt verbreitet hat. Er drang auch bis zu Moncousin und Arimont vor. Die hatten sich, nachdem ihnen klargeworden war, dass sie gemeinsam ein Fitnessstudio aufmachen wollten, auf der großen Fitness- und Bodybuildingmesse FIBO in Köln informiert, wie sie ihr Studio denn einrichten sollten. Heute kommen auch schon mal Interessenten aus der Schweiz nach St.Vith, um die Fortis-Geräte aus Kanada in Augenschein zu nehmen und zu testen.

Die Studiogäste sind in der Regel zwischen 15 und 35 Jahre alt, darunter rund 45 % weibliche Kunden. Alle wollen sich an den rund fünf Tonnen Gewichten abarbeiten, einige wollen Gewicht verlieren, andere wiederum eindeutig Muskelmasse aufbauen. Beides geht bei „Spartan Sports“. Und zwar rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Und wer sich abtrainiert hat, kann duschen oder in der Sauna weiter schwitzen.

<p>Bei Frauen wie Männern ist die Motivation gleich. Sie begrüßen es, dass man rund um die Uhr trainieren kann.</p>
Bei Frauen wie Männern ist die Motivation gleich. Sie begrüßen es, dass man rund um die Uhr trainieren kann.

Damit sich die Vorstellungen der Kunden auch nach einiger Zeit am Körper ablesen lassen, erstellen die beiden Inhaber oder aber der mittlerweile auch bei „Spartan Sports“ aktive Trainer Marc Hosmar einen Trainingsplan: maßgeschneidert auf die Wünsche jedes Kunden.

Auf einige ihrer Kunden sind die beiden Jungunternehmer besonders stolz. Da gibt es den jungen Mann, der mit Fleiß, Disziplin und Ausdauer 40 Kilo Körpergewicht abgebaut hat, während andere mit viel Engagement bis zu 17 Kilo Muskelmasse aufgebaut haben. Auch einige Damen haben beachtliche Trainingsergebnisse vorzuweisen, ganz zu schweigen von den beiden Inhabern, die zwischen fünf und sieben Mal pro Woche selbst zu den Hanteln greifen oder in den Boxring steigen, den man selbst gebaut hat. Wie im übrigen fast das ganze Studio, auch wenn Handwerker und auch Verwandte die eine oder andere Hand angelegt haben.

Und das Schwierigste bei einem Blick zurück auf die intensiven arbeitsreichen drei Jahre? Das war eindeutig, einen Finanzpartner zu finden. Zweimal blitzte man ab, am Ende überzeugte die durch die WFG vermittelte Kreditabsicherung.

Seit Juni 2017 werden jetzt im ehemaligen Decor-Center Gewichte gestemmt. Ob sie es wieder tun würden? „Sofort!“ So klingen Überzeugungstäter. (os)

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