Speichelprobe sorgt für Klarheit: Wolf riss Schaf in der deutschen Eifel

<p>Mitte Februar 2019 erfasste Roger Herman vom Netzwerk Wolf (réseau loup) mit seiner Fotokamera einen Wolf im Hohen Venn. Ob es sich um das gleiche Tier wie in Mützenich handelt, ist nicht geklärt.</p>
Mitte Februar 2019 erfasste Roger Herman vom Netzwerk Wolf (réseau loup) mit seiner Fotokamera einen Wolf im Hohen Venn. Ob es sich um das gleiche Tier wie in Mützenich handelt, ist nicht geklärt. | Foto: GrenzEcho-Archiv

Der Wolf hatte das Schaf bereits am 12. April im Monschauer Stadtteil Mützenich gerissen. In den Wochen danach starben immer wieder Schafe in der Gegend. Am 15. Mai lief dann ein Wolf vor eine Wildkamera. Ob es jeweils das selbe Tier war, das jetzt über den Speicheltest identifiziert wurde, ist unklar. Fest steht, dass der Wolf im Februar letzten Jahres noch im Kreis Kleve unterwegs war.

Bereits im Juni 2018 wurde der Aufenthalt eines Wolfs auch im Hohen Venn bestätigt. Das Tier geriet im Februar 2019 vor die Linse eines Naturfotografen. „Das Tier scheint gesund und viel zu beschäftigt mit einer Fährte zu sein, als dass es sich um die Anwesenheit eines Menschen kümmert. Die Bilder sind von guter Qualität, sodass kein Zweifel bei der Identifikation der Art aufkommen kann“, so der wallonische Minister René Collin (CDH) damals in einer Pressemitteilung. Ob es sich bei dem Wolf im Hohen Venn und dem, der bei Mützenich aktiv war, um den gleichen Wolf Handelt ist nicht geklärt.

Nach mehr als 150 Jahren werden indes die Wölfe auch in den Niederlanden wieder sesshaft. Die Provinz Gelderland beriet kürzlich über die jüngsten Anzeichen für die Rückkehr der Tiere und über eine Kommission zum Schutz vor Wolfsschäden. Die staatliche Forstverwaltung hatte berichtet, neues Fotomaterial belege die Anwesenheit eines Wolfspaars im Naturgebiet Veluwe nördlich von Arnheim, das in diesem Sommer möglicherweise Welpen großziehe.

Seit 2013 waren sporadisch wieder Wölfe in den Niederlanden gesichtet worden, die es aus dem deutschen Bundesland Niedersachsen kommend über die Grenze zogen. In dem weitläufigen Veluwe-Gebiet in Gelderland finden sich seit dem vergangenen Sommer Spuren von Wölfen, nun sind sich die Experten sicher, dass sich ein männlicher Wolf mit einer der beiden Wolfsdamen in der Veluwe zusammengetan hat.

Schafs- und Ziegenhalter sollen vor Wolfsangriffen auf ihre Tiere geschützt werden. Die Provinz wolle den Tierhaltern finanzielle Hilfestellung bieten und sie beim Verlust von Tieren entschädigen, berichtete der Sender Omroep Gelderland.

(dpa)

Wolf im Wald: Verhaltensregeln für Spaziergänger

Gegenüber Wildschweinen zum Beispiel sind dieselben Verhaltensgrundsätze zu beachten. Sie leben fast überall in den Wäldern. Von Wildschweinen gehe durch ihre Wehrhaftigkeit und große Anzahl schon allein statistisch gesehen eine größere Gefahr aus als vom Wolf, schreibt der NABU in einem Wolf-Ratgeber im Internet. Der Wald werde durch die Rückkehr des Wolfes nicht gefährlicher.

Wölfe ziehen sich im Normalfall zurück, wenn sie auf Menschen treffen. Dafür sollte man ihnen bei einer Begegnung genug Raum lassen. Wer sich unwohl fühlt, kann sich aufrichten und großmachen. Mit lautem Rufen und Klatschen lassen sich die Tiere verscheuchen.

Wer einen Wolf beobachtet hat, sollte das melden - und hat im Idealfall sogar ein Foto von dem Tier gemacht. Das hilft den Behörden bei der Dokumentation. Die zuständigen Ansprechpartner für das Wolfsmanagement in den Bundesländern sind im Internet unter www.dbb-wolf.de aufgelistet.

Gesunde Wölfe, die man nicht provoziert oder anfüttert, stellen für den Menschen laut NABU in der Regel keine Gefahr dar. Seitdem es sie in Deutschland wieder gibt, habe es keine Situation gegeben, bei der freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen waren.

(dpa)

Kommentare

  • Wir leben in einer seltsamen Welt. Schächten ohne Betäubung löst Proteste aus, ausser bei den Grünen, die dafür sind um die Stimmen der Muslime zu sammeln. Das ein wildes Tier einem Schaf die Kehle und die Bauchdecke zerreist ist Gott gewollt. Ein frei laufender Hund der ein Schaf reisst riskiert wohl sein Leben, tut ein Wolf das Gleiche freuen sich die Grünen und Naturfreunde. Ein Rudel Wölfe soll ganz ungefährlich sein. Wer schon einmal einem Rudel Hunde in freier Natur begegnet ist, ist da wohl anderer Meinung. Im Rudel sind selbst an den Menschen gewöhnte Hunde sehr gefährlich.

  • Herr Schumacher, "Kehle und Bauchdecke zerreißen" ist lediglich das natürliche Verhalten von Raubtieren. Sie wollen uns doch nicht weismachen, dass ihr Gott seine Schöpfungen so sehr liebt, dass er sie sich gegenseitig zerfleischen lässt?

  • Ich kann mich sehr gut mit dem Gedanken anfreunden, dass wieder Wölfe durch unsere schönen Wälder streifen. Sie sorgen dafür, dass, wie sehr oft gefordert, der Bestand an Reh- und Schwarzwild reduziert wird. Nur wird aber schon wieder ordentlich Stimmung gegen die unliebsamen Konkurrenten gemacht. Im Nationalpark Eifel ist fast alles verboten. Ein Gänseblümchen pflücken kann bis zu 55 € Verwarnungsgeld kosten. Aber die Jagd wird weiterhin eifrig betrieben. Die wird ja auch überwiegend von Leuten mit einer dicken Geldbörse praktiziert.. Die Idee im Nationalpark - die Natur sich selbst zu überlassen - wird in dieser Hinsicht eben mal außen vor gelassen. Entweder - oder sollte man meinen. In der Bundesrepublik wurde gestern per Regierungsbeschluss der Abschuss des Wolfes erleichtert. Da haben die Lobbyisten wieder gute Arbeit geleistet. Ich erwarte, dass die Wölfe nach einem kurzen Auftauchen wieder recht schnell von der Bildfläche verschwinden werden. Nur frage ich mich vor wem ich mich mehr fürchten sollte : Vor einem Wolf oder vor einem Jagdausübungsberechtigten, der mit minus 9 Dioptrien und einer Doppelbockflinte durch die Wälder stolpert ??

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