Katrin Klein (Ecolo): „Die Regelung der Hausaufgaben“

Hausaufgaben sind ein pädagogisches Ritual, doch wissenschaftliche Studien können kaum positive Effekte auf die Lernleistung ausmachen. Seien wir ehrlich: Leistungsstarken Schülern gehen Hausaufgaben einfach von der Hand, Eltern brauchen kaum zu unterstützen, sie erledigen sie mit Freude, und eigentlich hätten sie sie für einen Lernzuwachs nicht mal nötig. Für schwächere Schüler geht die Anstrengung nach dem langen Schultag weiter. Sie stehen unter Druck, Abwechslung und Erholung kommen zu kurz, und sie benötigen eventuell Unterstützung. Die sozialen und kulturellen Unterschiede machen sich bei den Hausaufgaben also besonders bemerkbar. Ecolo möchte die Hausaufgaben auf ein absolutes Minimum reduzieren. Natürlich sollen die Kinder weiterhin zuhause lesen, das Einmaleins üben usw. Eltern sollen weiterhin mit ihren Kindern über das Gelernte austauschen. Auch müssen Lösungen für die Schüler gefunden werden, die während des Schultages nicht die nötige Motivation aufbringen. Aber die Fülle an Tests, deren Inhalte nochmals vollständig zuhause aufgearbeitet werden und seitenweises Beenden von Übungsblättern sollte nicht nach Schulschluss in die Familien getragen werden.

Begleitete Übungs- und Lernzeiten und kooperatives Lernen sollen einen Platz im Schulalltag finden. Differenzierung sollte auch bei den Hausaufgaben weitergehen. Es wird Zeit brauchen, bis sich in den Köpfen aller Beteiligten das Thema Hausaufgaben umgestalten wird, aber es wird sicher mit einem Gewinn an Lebensqualität in den Familien verbunden sein.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment