Rückkehr nach China

<p>In China noch sieglos: Max Verstappen</p>
In China noch sieglos: Max Verstappen | Foto: belga

Seitdem machte die Königsklasse des Motorsports gezwungenermaßen einen Bogen um den Markt, der für Autohersteller der größte der Welt ist. Als einen „wichtigen Moment“ bezeichnete Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff daher das Comeback der Formel 1 an diesem Wochenende im Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen. China sei ein Schlüsselmarkt.

Binnen 18 Monaten war der 5,451 Kilometer lange Kurs ab April 2003 gebaut worden, umgerechnet rund 423 Millionen Euro kostete die Strecke im Jiading Distrikt damals offiziellen Angaben zufolge. Es war einer der ersten Kurse, mit denen der damalige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone den Expansionskurs forcierte, 2004 feierte China die Rennpremiere. Doch nach anderthalb Jahrzehnten war erstmal Pause: genauer Corona-Pause. Die Pandemie und die strenge Null-Covid-Strategie der chinesischen Politik machten einen Start unmöglich.

Auch deswegen fehlt Shanghai noch auf der Sieg-Länderkarte von Verstappen. Als zum bisher letzten Mal auf dem hochmodernen Kurs gefahren wurde, hatte der Niederländer noch nicht mal einen WM-Titel und stand bei gerade mal fünf Siegen. Nun reist er mit drei WM-Triumphen und 57 Grand-Prix-Erfolgen an und dürfte an diesem Wochenende, bei dem es auch zum ersten Sprintrennen des Jahres kommt, wieder die maximale Punktzahl anstreben.

Auf volle Ränge kann auch er bauen. Denn die Zwangspause hat der Begeisterung keinen Abbruch getan. Die Eintrittskarten waren offiziellen Angaben zufolge waren bereits nach einer Stunde vergriffen, als am 9. Januar der Vorverkauf startete – trotz Preisen von umgerechnet bis zu knapp 500 Euro. Huang Jiezhi, Manager von Veranstalter Shanghai Jiushi Smart Sports, zufolge standen dreimal so viele Leute auf der Warteliste, wie es Tickets gibt.

Es sei nicht nur für Mercedes-Benz, sondern für die gesamte Sportart wichtig, dort präsent zu sein, sagte Wolff vor dem China-Comeback. Die Formel 1 habe seit 2019 eine bemerkenswerte Wachstumsphase durchlaufen. „Wir sind in neue Märkte expandiert, haben unser Publikum weiter ausgebaut und eine neue Generation von Fans angezogen. Dieses Wachstum hat sich in China fortgesetzt, und die Rückkehr des Großen Preises von China wird dazu beitragen, diesen Fortschritt anzukurbeln.“

China ist der größte Automarkt der Welt. Als solcher ist er auch für die deutschen Hersteller Volkswagen – inklusive der Töchter Audi und Porsche –, BMW und Mercedes-Benz der wichtigste Einzelmarkt. Aber auch für eine Marke wie Ferrari. „Im Vergleich zum Rest der Welt haben wir hier zweifellos die jüngsten Kunden“, erklärte ein Ferrari-Manager einmal in einem Beitrag unter dem Titel „China – ein ganz besonderer Markt“. Er betonte: „Das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren.“ (dpa/leo)

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