„Rote Linie überschritten“: Friedhelm Wirtz tritt nicht mehr an

<p>Friedhelm Wirtz verkündete am Mittwochnachmittag, auf eine erneute Kandidatur verzichten zu wollen.</p>
Friedhelm Wirtz verkündete am Mittwochnachmittag, auf eine erneute Kandidatur verzichten zu wollen. | Foto: Arno Colaris

Vor etwas mehr als drei Wochen kündigte Friedhelm Wirtz an, wieder bei den Kommunalwahlen antreten zu wollen. Nun folgt ein plötzlicher Sinneswandel, den er am Mittwochnachmittag im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärt hat: „Ich verzichte auf eine erneute Kandidatur. Sicherlich mag diese Aussage überraschen, besonders, da sie im Gegensatz zu meinen Verlautbarungen vor dreieinhalb Wochen steht. Aber es gibt konkrete Gründe, die sich in den vergangenen vier, fünf Tagen in ungewohnter Weise angehäuft haben.“

Diese Gründe stehen laut seiner Aussage „im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Petition“, die vor wenigen Tagen an den Start gegangen ist und sich gegen den Landverkauf der Gemeinde Büllingen richtet. Am Donnerstagabend soll der Gemeinderat über den Verkauf des Konenbos und des Vrouwenbos in Voeren an die Flämische Gemeinschaft entscheiden.

„Die Petition hat vor allem in den sozialen Medien und im Netz für Aufsehen gesorgt“, führt Friedhelm Wirtz aus. „Wenngleich mit unvollständigen Sachverhalten, polemischen Anfeindungen, böswilligen Unterstellungen und teils auch individueller Unstimmigkeiten, vor allem aber mit persönlichen Anfeindungen gegen mich als Bürgermeister und darüber hinaus auch gegen meine Familie. Und damit war die von mir selbst gezogene rote Linie definitiv überschritten!“

Der Bürgermeister hatte den Eindruck, er sei „zum Abschuss freigegeben worden“. Daher verzichte er auf ein erneutes Mandat und werde seine kommunalpolitische Laufbahn am 2. Dezember beenden. „Ich habe in meinem Tun und Handeln, wie auch in meinen Entscheidungen immer versucht, dem, was die Menschen von mir erwarten, was ihnen zusteht, so nahe möglich zu kommen.“

Friedhelm Wirtz nutzte die Pressekonferenz, um die Hintergründe des genannten Dossiers „sachlich, präzise und umfassend“ darzulegen. (ab)

Später mehr dazu.

Kommentare

  • Von den rund 480 Unterzeichnern der (grottenschlecht recherchierten) Petition bleibt fast die Hälfte anonym, verspreitet nichtsdestotrotz das auf "ostbelgien d(i)reck(t)" übliche gesellschaftspolitische Gift. Unter den namentlich (dafür Chapeau) unterzeichnenden Unterstützern sind erwartungsgemäß viele der üblichen Pappenheimer vertreten.

  • Bravo! Da haben die Hetzer und Verdächtiger es also geschafft. Wenn das so weitergeht, wird niemand sich mehr für ein solchen Amt zur Verfügung stellen.

  • Wieviel kann ein Mensch ertragen ??
    Chapeau vor seiner Entscheidung. Schon längere Zeit muss man leider feststellen, wie man heute mit den sogenannten Mandataren umgeht. Wenn man nur die Leserbriefe im Grenzecho liest, dann kann man sich vorstellen, was hinter den Kulissen so abgeht. Wie man Menschen und ihre Familien beschimpft, bedroht, beleidigt. Dank darf man nicht erwarten. Ob man sich im Verein, der Politik oder in anderen Bereichen engagiert, oft wird übel nachgekartet. Es müssen eben in der Demokratie Entscheidungen getroffen werden. Aber immer öfter tritt schonungslos die Ellbogengesellschaft zum Vorschein. Nur was mir hilft zählt. Und jeder, der dem entgegentritt, den mache ich fertig. Da versteckt man sich hinter irgendwelchen accounts in der Anonymität und legt los. Mit 65 Jahren hat man bestimmt andere Dinge im Sinn, als sich noch mit irgendwelchen undankbaren Kreaturen herumzuärgern. Dann lieber eine Runde mit dem Rad auf dem Ravel drehen und zusehen wie sich die Gemeinde Büllingen mit den Nachfolgern schmückt. Dann sind eben Andere die Zielscheiben...........

  • Aufgrund der Petition und des Grenzecho-Folgeberichtes habe ich die Büllinger Gemeinderatssitzung vom 4. April als Zuschauer erlebt. Dort wurde einstimmig beschlossen, vor einem Ratsentscheid eine Informationsversammlung für die Bürgerinnen und Bürger abzuhalten. Das ist auch notwendig, denn diese Petition hat schwere Geburtsfehler, nämlich mangelnde Recherche, Fehlinformationen, Vermutungen, Halb- und Unwahrheiten. Viele Kommentare “nicht öffentlich” Unterzeichnender verstärken das leider noch.

  • Leider nur zu wahr, Herr Zirbes. Ganz schlimm ist es, wenn diejenigen, die nichts als gesellschaftliche Spaltung betreiben, am Tag darauf heuchlerisch über die Politikverdrossenheit jammern.

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