Religion, sympathisches oder gefährliches Beruhigungsmittel?

Auf der rationalen Ebene haben Religionen zu Recht einen schweren Stand. Zum einen fehlt es an Indizien für die Existenz eines Gottes, und zum anderen sind die aus der Existenz eines „allmächtigen und gütigen Gottes“ sich zwangsläufig ergebenden Widersprüche angesichts der real existierenden Welt einfach zu niederschmetternd. Auf der emotionalen Ebene können die Religionen dagegen punkten, solange der Mensch Angst vor dem Tod hat und er sich in der Gruppe von Gleichgesinnten besonders geborgen fühlt. Leider geht mit diesen Wesensmerkmalen des Menschen einher, dass selbst ernannte „Gottesvertreter“ aller Couleur bisweilen genau diese ausnutzen, um Macht über andere Menschen zu erlangen. Insofern macht pauschale Verteufelung von Religionen wenig Sinn, denn man kann ja dem Menschen weder die Angst vor Tod noch seine Sehnsucht nach Geborgenheit übel nehmen, geschweige verbieten.

Ohne diesen Missbrauch seitens jedwedem „Gottesvertreter“ könnte Religion durchaus ein sympathisches Beruhigungsmittel für den Menschen sein.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment