Keine Reaktion ist auch ein Zeichen...

Am 22. März veröffentlichte Jean Pierre Leffin einen Leserbrief, indem er auf eine - nennen wir es mal „eigenartige“ Reaktion seitens der Kulturvereinigung Chudosnic Sunergia hinwies.

Hintergrund: Er wollte sich mit eigenem Text an der Literatur-Veranstaltung „Seitenstraße“ beteiligen – wurde allerdings abgelehnt. Die Begründung seitens Chudoscnik lieferte er mit (Zitat): „... sondern weil wir uns auf dünnem Eis bewegen, da Sie Eupener sind, der Text (wenn auch fiktiv) in Ostbelgien spielt und ein politisches Thema behandelt wird. Da wir staatlich gefördert sind, müssen wir schon ein wenig aufpassen bei der Auswahl der vorgelesenen Texte“. Zitat Ende.

Ich war (was selten passiert) sprachlos! Und dachte, da werden wohl einige Reaktionen kommen, und sicherlich eine Klarstellung... Da kam aber nix! Nun kenne ich zahlreiche Sunergianer und frage mich, was war da los? Kulturmacher, die seit Jahren mit Worldmusik das friedliche Miteinander feiern, die die gesamte kulturelle Bandbreite kreativ bedienen und Offenheit an den Tag legen, ziehen wegen eines fiktiven (!) Textes, der in Ostbelgien spielt - und weil sie „staatlich gefördert werden“, den Schwanz ein? Was war da los? Wird hier der neue „Kulturkampf“ ausgetragen? Dabei soll Kultur doch unabhängig sein! Und Fördergelder sollen, im demokratischen Kontext, keinen Einfluss auf Programmgestaltungen haben, solange allgemein gültige ethische Gesichtspunkte gewahrt bleiben! Bisher war es auch so (ich habe viermal bei Seitenstraße mitgewirkt), dass selbstverfasste Texte nicht im Vorfeld vorgelegt wurden... Lieber René, liebe Sunergianer, bitte klärt auf!

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