Mit dieser Liste tritt Ecolo bei den Gemeinschaftswahlen an

In der Ansprache greift das Spitzenduo, wenig überraschend, vor allem das Thema Nachhaltigkeit auf. „Für uns sind der Umweltschutz und der Kampf gegen die Klimakrise die Prioritäten. Wir sind der Meinung, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft hier noch einen viel größeren Beitrag leisten kann. Es ist zwar erfreulich, dass heute viele erkannt haben, wie direkt die Klimakrise uns beeinflusst, doch mit Reden allein ist es nicht getan; wir müssen handeln. In der DG verfügen wir über die notwendigen Werkzeuge, um unseren Beitrag zu leisten“, erklärt die 38-jährige Spitzenkandidatin Fabienne Colling.

Auch soziale Themen stehen am Samstagmorgen auf der Agenda. „Vor allem setzen wir uns bei Ecolo für Vielfalt ein. Vielfalt ist keine Gefahr und kein Ärgernis. Vielfalt ist unsere Stärke und das, was uns gemeinsam voranbringt“, so Colling.

Andreas Jerusalem hebt in seiner Rede die Bedeutung einer umweltbewussten Ausrichtung hervor, insbesondere für Ostbelgien: „In den letzten neun Monaten haben wir viele Gespräche über Nachhaltigkeit und Umweltschutz geführt. Die Reaktionen der Menschen waren extrem positiv, und viele sind heute für die Dringlichkeit nachhaltiger Initiativen sensibilisiert. Das motiviert uns enorm und gibt uns die Zuversicht, dass die Wahlen erfolgreich sein werden und wir anschließend weiterhin nachhaltige Impulse in der ostbelgischen Politik setzen können.“

Zu den Überraschungen zählt die Kandidatur der Rocheratherin Lina Neuens, die auf dem siebten Listenplatz in den Wahlkampf startet. Ihr Name dürfte einigen bereits bekannt sein: Im letzten Jahr gewann Neuens den Rhetorikwettbewerb „Rhetorika“. Die 18-Jährige, die derzeit in Costa Rica unterwegs ist, überzeugte die Jury damals mit ihrer Präsentation zum Thema künstliche Intelligenz. „Wir haben gezielt das Gespräch mit Lina Neuens gesucht. Nach mehreren Treffen fiel mir besonders ihre Reife auf, die für ihr junges Alter außergewöhnlich ist. Diese Begegnungen haben mich tief beeindruckt, und wir sind glücklich, sie in unserem Team zu haben“, erklärt Fabienne Colling.

Auf Listenplatz zehn kandidiert Stephan Noël, der Bütgenbacher Schöffe, für Ecolo. Trotz früherer kritischer Äußerungen der Partei zur Ämterhäufung im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft sieht das Ecolo-Spitzenduo keinen Widerspruch in Noëls Kandidatur. Fabienne Colling erklärt, Noëls Priorität liege eindeutig bei seiner Gemeinde, und seine Kandidatur solle vor allem als Signal dienen, die Zusammenarbeit mit den Gemeinden zu intensivieren. Jerusalem kritisiert, dass oft der Eindruck entsteht, diese Zusammenarbeit sei nur mit Schöffen und Bürgermeistern im Parlament möglich. „Da sind wir ganz anderer Meinung; wir trennen das ganz bewusst. Trotzdem war uns diese Signalwirkung wichtig. Ecolo möchte nach Möglichkeit alle Felder bespielen, aber nicht immer mit denselben Spielern“, erklärt er.

Abschließend blicken die Spitzenkandidaten in die Zukunft. „Wir schauen gleichzeitig mit Sorge und Optimismus in die Zukunft. Ecolo geht mit dem Slogan ‘Zukunft wählen! Grüner & Gerechter’ an den Start, und wir entscheiden heute, ob wir eine Zukunft haben und wie diese aussieht“, betont Fabienne Colling.

Andreas Jerusalem wird in seiner Abschlussrede konkreter: „Wenn wir unseren Beitrag leisten wollen, dann geht das natürlich besser aus der Regierungsverantwortung heraus. Deshalb ist unser Ziel klar: Wir streben nicht nur den vierten Sitz an, sondern wollen auch an den Koalitionsverhandlungen teilnehmen und zu einer echten Zusammenarbeit in der Regierung zurückkehren.“

Die Ecolo-Liste für die PDG-Wahlen 2024

1. Fabienne COLLING, 1985, Gründungsberaterin für Unternehmer, Auel (Burg-Reuland)

2. Andreas JERUSALEM, 1985, Primarschullehrer und Abgeordneter im PDG, Raeren

3. Isabelle FRANçOIS, 1996, Primarschullehrerin, Eupen

4. René JANSSEN, 1967, Geschäftsführer Chudoscnik Sunergia VoG, Eupen

5. Clara FALKENBERG, 1998, Gemüsegärtnerin, Eupen

6. Walther COLLUBRY, 1956, Kaufmännischer Angestellter, Präsident RFC Raeren-Eynatten, Raeren

7. Lina NEUENS, 2005, Auslandsjahr vor Studium, Gewinnerin Rethorika-Rednerwettbewerb, Rocherath

8. Philipp SCHRÖDER, 1988, Gelernter KFZ-Mechatroniker, z.Z. Kellner, St.Vith

9. Denisa IBRAHIMOVIC, 1993, Gesundheits-und Krankenpflegerin, Eynatten

10. Stephan NOËL, 1973, Zivilingenieur und Schöffe der Gemeinde Bütgenbach, Bütgenbach

11. Claudine DEMONTHY, 1975, Sozialassistentin und selbstständige Beraterin, Lommersweiler

12. Michael HENNES, 1968, Bio-Landwirt, Amel

13. Véronique WETZELAER, 1962, Sozialpädagogin (im Ruhestand), Eupen

14. Rainer HINTEMANN, 1954, Installateur für Heizung und Sanitär (im Ruhestand), Kelmis

15. Maria DAHMEN, 1987, Dozentin für Psychologie und Förderpädagogik, Selbstständig als SingStimmig-Trainerin, Eupen

16. Michael DAHLEN, 1971, Bio-Landwirt und Rindviehhalter, Lontzen

17. Isabel PITZ, 1985, Bildungsreferentin für Klimagerechtigkeit und Menschenrechte, St.Vith

18. Lars BRÜLL, 1976, Dienstleiter Koordination der Gemeindeverwaltung Raeren, Eupen

19. Line LERHO, 1983, Schauspielerin und selbstständige Künstlerin, Hauset

20. Berthold MÜLLER, 1958, Technischer Geschäftsführer im Baugewerbe (im Ruhestand), Born

21. Sabine DREUW, 1989, Förderpädagogin, Eupen

22. Pascal BRÜLL, 1991, Lehrer und Musiker, Raeren

23. Patricia BRASSEUR, 1957, Französisch- und Deutschlehrerin in der Oberstufe (im Ruhestand), St.Vith

24. Hans NIESSEN, 1950, Ausgebildeter Techniker (im Ruhestand), Ehemal. Gemeinschaftsminister, Kettenis

25. Inga VOSS-WERDING, 1986, Geschäftsführerin einer sozialen Einrichtung, Lascheid (Burg-Reuland)