Landgericht Aachen: Lebenslang für Mord an Ehefrau

Der Angeklagte habe seine Frau im Oktober 2016 im Haus die Treppe hinuntergestoßen, sagte der Vorsitzende Richter. Als die verletzte 29-Jährige dann drohte, dass sie ihn deshalb in den Knast bringe, habe er sie mit einer Tüte erstickt oder erwürgt.

Der Angeklagte aus dem Kreis Heinsberg habe auch verhindern wollen, dass sie ihm das Kind wegnehme. Diesen Hergang hatte der Mann mehrfach verdeckten Ermittlern geschildert, die auf ihn angesetzt worden waren. Mordmerkmal sei die Verdeckung einer anderen Straftat. Im Prozess hatte der Angeklagte geschwiegen.

Der Einsatz der verdeckt arbeitenden Polizeibeamten im Umfeld des heute 42-Jährigen hatte die jahrelangen Ermittlungen entscheidend vorangebracht. Der Handwerker mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit war nach dem spurlosen Verschwinden der Frau im Oktober 2016 von Anfang an der Hauptverdächtige. Zuvor hatte ihm die Frau eröffnet, dass sie mit dem Sohn aus der Ehe und ihrem neuen Freund nach Süddeutschland ziehen wolle. Aber trotz intensiver Suche wurde keine Leiche gefunden.

Die in zwei Stücke geteilte Leiche der Frau war bei einer Durchsuchung an der neuen Wohnanschrift des Mannes im August 2023 in einem Garagenanbau entdeckt worden. Trotz großer finanzieller Probleme hatte der Mann das bisherige Haus, in dem er mit seiner Familie gelebt hatte, behalten. Der Mann habe die Leiche mehrfach an andere Orte gebracht, so das Gericht.

Der Anwalt des 42-Jährigen kündigte gegenüber der „Aachener Zeitung“ an, Revision gegen das Urteil einlegen zu wollen. (red/ab)

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