Debatte um Schulnoten: Ecolo wehrt sich gegen PFF-Kritik

<p>Illustration: dpa</p>
Illustration: dpa

„Ich finde es wirklich schade, wie manche konservative PFF-Politiker*innen auf unsere Meinung reagiert haben. Statt auf unsere Inhalte einzugehen, hacken sie lieber auf Ecolo rum. Ich würde gerne sachlich diskutieren und möchte deshalb klarstellen, was wir zum Thema Bewertung in den Schulen vorschlagen“, erklärt der Ecolo-Gemeinschaftsabgeordnete Andreas Jerusalem seine Vorgehensweise laut einer Mitteilung.

Für Ecolo sollte sich die Bewertung eines Schülers oder einer Schülerin aus einer verständlichen, transparenten, „schriftlichen“ Rückmeldung (Fähnchen, Smileys, Farben, Noten) UND einem fundierten Feedback (Gespräch über Lernstand und Bedarfe für den Lernweg) zusammensetzen. „Das entspricht aktuellen Ergebnissen aus der Lernforschung. Diese Studien zeigen, dass es zwischen den klassischen Noten und den Fähigkeiten eines Schülers oder einer Schülerin nicht unbedingt einen Zusammenhang gibt“, schreibt Ecolo. „Eine Studie beweist zum Beispiel, dass Kinder mit gleichen Noten manchmal völlig unterschiedliche Fähigkeiten haben - und solche mit sehr unterschiedlichen Noten öfter ganz Ähnliche. Noten sind also weder objektiv, noch spiegeln sie die echten Fähigkeiten wider“, sagt Andreas Jerusalem, der auch selbst als Primarschullehrer arbeitet.

„Dass man Noten braucht, um Schüler.innen zu ausgezeichneten Leistungen anzutreiben, ist als Vorstellung auch überholt. Heute weiß die Lernforschung, dass Schüler*innen die besten Leistungen aus eigener Motivation erbringen. Und um diese Motivation zu bekommen, ist es wichtig, dass Lehrer.innen den Schüler*innen klarer Rückmeldung geben. Sie sollten wissen, was sie können und woran sie noch arbeiten müssen, um ihre Leistungen zu steigern. Das kann man aus einer einzelnen Zahl nicht ablesen“, so Andreas Jerusalem.

Vor diesem Hintergrund begrüßt Ecolo, dass viele Schulen in der DG ihre Bewertungssysteme in den letzten Jahren mit Ehrgeiz und Motivation weiterentwickelt haben. „Schule sollte hier und heute begeistern und jede*n fit für die Zukunft machen - eine Zukunft, deren Herausforderungen und Berufe sich deutlich von dem unterscheiden, was wir heute kennen. Dazu braucht es wissenschaftlich gestützte Fortschritte. Die PFF will nur noch Punkte von 1 bis 10 erlauben. Das würde bedeuten, dass die Schulen die Fortschritte der letzten Jahre wieder rückgängig machen müssten. Das möchten wir nicht”, meint Andreas Jerusalem. (red/sc)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment