„Fair und unbefangen“: Red Bull weist Beschwerde gegen Horner ab

<p>Max Verstappen (links) neben Christian Horner, nach Bekanntwerden von Anschuldigungen nicht mehr Teamchef von Red Bull.</p>
Max Verstappen (links) neben Christian Horner, nach Bekanntwerden von Anschuldigungen nicht mehr Teamchef von Red Bull. | Foto: dpa

Es war bereits stockfinster in Bahrain, als Red Bull nach langen Wochen endlich für Klarheit sorgte: Die Untersuchung gegen Christian Horner ist abgeschlossen, die Beschwerde abgewiesen, der dienstälteste Teamchef der Formel 1 bleibt damit vorerst im Amt. Drei Tage vor dem Start der neuen Saison am Samstag (16 Uhr MEZ/Tipik und RTL) gibt es ein Ergebnis in der Causa Horner – das Thema könnte die Formel 1 aber noch eine Weile beschäftigen.

Die Untersuchung sei „fair, gründlich und unbefangen“ gewesen, hieß es in der Mitteilung des Konzerns, und „Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde.“ Die „beschwerende Partei“, eine Mitarbeiterin des Rennstalls, habe allerdings das Recht, Berufung einzulegen.

„Unangemessenes Verhalten“, so lautete der Vorwurf, der seit Anfang Februar im Raum stand. Seither wurde über eine Ablösung Horners spekuliert, er selbst wies die Vorwürfe stets zurück. Details zu den Anschuldigungen wurden indes nie kommuniziert, und dabei wird es bleiben.

„Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben“, so die Mitteilung: „Aus Respekt für alle Beteiligten wird Red Bull sich daher nicht weiter dazu äußern.“ Das Unternehmen werde „weiterhin die höchsten Arbeitgeber-Standards erfüllen“.

Mit Interesse dürfte nun verfolgt werden, wie sich der Umgang mit dem Fall in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Die Art der Vorwürfe zumindest traf einen wunden Punkt der Formel 1, die sich seit einigen Jahren öffentlich zu Diversität und Inklusion verpflichtet.

Toto Wolff: Die Formel 1 hat „ein Reputationsthema“.

Es sei daher „wirklich interessant“, wie mit dem Fall „umgegangen wird auch mit Blick in die Zukunft“, sagte Lewis Hamilton noch am Mittwochnachmittag, vor der Stellungnahme Red Bulls. Die Formel 1 habe „ein Reputationsthema“, sagte zudem Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zuletzt dem ORF: „Denn gerade wir sind ein Sport, wo vor allem Männer in Managementpositionen sind und im Auto, und wir wollen mehr tun. Wir wollen mehr Frauen, wir wollen mehr Diversität in diesem Sport haben, wir wollen transparent sein.“ Beide betonten allerdings, dass Details der Vorwürfe auch ihnen nicht bekannt seien.

Red Bulls Partner Ford indes bemängelte zuletzt fehlende Transparenz in der Aufarbeitung. Die Amerikaner drängten auf eine Lösung, ebenso wie die Formel 1 und der Weltverband FIA. Die Untersuchung durch einen Ermittlungsanwalt hatte der Red-Bull-Konzern von oben verordnet, das Team zog in dieser Phase seine Aktivitäten unverändert mit Horner durch: Die Fahrzeug-Präsentation, dann die Testfahrten in der vergangenen Woche.

Auch Max Verstappen war am Mittwoch, noch vor der Verkündung, bemüht, den Ansatz des Teams bestmöglich umzusetzen. „Es beeinflusst mich nicht“, sagte der Weltmeister, „ich konzentriere mich auf meine Leistung, und hoffentlich wird das sehr schnell gelöst.“ Er wolle auch „nicht involviert sein“, er vertraue der Untersuchung.

Horner, seit 2005 im Amt bei Red Bull Racing, sei grundsätzlich „sehr wichtig“ für den Erfolg des Teams. (sid/tf)

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