Argumentieren ist Silber, Zuhören ist Gold

Ich habe keine Angst, weder vor noch um rechts. Ich mache mir lediglich Sorgen um den Zustand unserer Gesellschaft. Und, Doro und Georg, wenn Ihr den Aufruf zu Gewalt und Hass der gegen rechts Demonstrierenden lediglich als „geschmacklos“ betrachtet, trägt das wenig zu meiner Beruhigung bei.

Ich kann’s nur wiederholen. Wer sich mit Ausgrenzung oder gar Hetze gegen rechts begnügt, spielt den Rechten in die Karten, weil Letztere sich auf diesem „Schlachtfeld“ besonders wohl fühlen.

In der Sendung „Hart aber fair“ vom 5. Februar 2024 zeigte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) wie „klare Kante“ gegen die AfD geht, indem sie sachlich und überzeugend argumentierte. Die Grünenpolitikerin Lamya Kaddor dagegen begnügte sich damit, dem AfD-Politiker Leif-Erik Holm dauernd ins Wort zu fallen.

Dann sprecht ihr von Alternativen. Wusstet ihr, dass drei Viertel der AfD-Wähler gar nicht „rechts“ denken, sondern aus gefühltem Mangel an Alternativen AfD wählen?

Schlussendlich verlangt ihr völlig zu Recht Weltoffenheit, aber verlangt ihr diese auch im gleichen Maße von den Menschen, die zu uns kommen? Wenn ja, seid auch ihr dann schon ein bisschen „rechts“? Wenn nein, dann erinnere ich an Daniel Kohn-Bendit, der seine grünen Parteigenossen beschwor, endlich zu „kapieren, dass die Ausländer nicht die besseren Menschen sind“.

Kommentare

  • Als es in der Corona-Pandemie u.a. darum ging, vulnerable Bevölkerungruppen zu schützen und zu gewährleisten, dass das Gesundheitssystem nicht kollabiert, hat man in annähernd 1000 Kommentaren von G. Schmitz wenig Sorge um den Zustand der Gesellschaft lesen können.
    Auch „Zuhören“ war da nicht gerade seine Stärke, da es ihm in erster Linie um seine individuelle Freiheit, um das Sähen von Zweifeln, das querulante Widerlegen wissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse ging.
    Das GE sah sich gar veranlasst, seiner Desinformationskampagne gegen alle Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie einen Riegel vorzuschieben.
    Da, wo gesellschaftliche Solidarität gefragt war kam von G. Schmitz nur „argumentatives“ Störfeuer.

    Zur Problematik der AfD und des Erstarkens rechtsextremer Rattenfänger nur noch soviel. Niemand behauptet ernsthaft, dass „Ausländer die besseren Menschen sind“. Kein Satz auf den Cohn-Bendit stolz sein sollte. Wohl gibt es zahlreiche Aussagen von Höcke und Co. die das genaue Gegenteil von den Marktplätzen schreien um dann zu schwadronieren „sich ihr Land zurück holen zu wollen“.

    Die von G. Schmitz beklagte „Ausgrenzung“ wird von der AfD ungeschminkt betrieben, um sich dann selber als Opfer darzustellen. Da wurde es selbst… Marie LePen zu viel. Aus St. Vith kommt hingegen kein Protest sondern Schützenhilfe, die wohl eher aus Opportunismus angesichts neuer politischer Ambitionen erwächst.
    Auch auf rechten Wellen lässt es sich genüsslich surfen, wenn der Zweck die Mittel heiligt.

    In der Zuwanderungs- und Integrationspolitik sind in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland sicher Fehler gemacht worden, die es zu korrigieren gilt. Dies ändert nichts daran, dass auch Deutschland ein Zuwanderungsland ist und auf entsprechende Arbeitskräfte angewiesen ist.
    Selbstverständlich darf und muss man von Zugezogenen erwarten und verlangen, dass sie sich hier integrieren, die Sprache des Landes lernen und für ihren Lebensunterhalt sorgen. Auch religiös begründete Intoleranz und ihren Auswüchsen muss man individuell und wenn nötig mit den Instrumenten des Rechtsstaates begegnen. Dazu gehört auch die… Ausweisung.
    (Vielleicht auch noch einmal Anlass zu hinterfragen, wie Religionen und ihre intoleranten und gewaltverherrlichenden Auswüchse die Welt vergiften. Die findet man bedauerlicherweise in jeder Konfession und in jeder göttlich offenbarten „Heiligen Schrift“. Die Werte, auf die sich unsere Gesellschaft stützt, stammen weder aus der Bibel noch aus dem Koran. Das Gegenteil ist der Fall.)

    Statt sich selber argumentativ mit den Positionen rechtsextremer Parteien auseinanderzusetzen und politische Lösungen für gesellschaftliche Probleme anzubieten (davon ist bisher bei G. Schmitz nichts zu lesen) spannt er sich mal wieder vor den Karren seiner offensichtlichen politischen Gesinnungsgenossen, deren Haltung in der Pandemie nicht zufällig deckungsgleich war…
    Hillary Clinton traf für eine solche Haltung mit ihrer Bezeichnung des rechtspopulistischen Putin-Interviewers Tucker Carlson den richtigen Ton.

    Insofern nichts Neues aus St. Vith.

  • Sehr geehrter Herr Leonard,

    Wenn’s denn wirklich 1000 Kommentare gewesen sein sollten, hätten Sie doch 1000x Gelegenheit gehabt, meinem “argumentiven  Störfeuer” mit sachlichen Gegenargumenten zu begegnen. Auch jetzt erschöpft sich Ihre “Argumentation” wieder nur in Beschimpfungen und böswilligen Unterstellungen.

    Und ja, ich hatte beharrlich wissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse hinterfragt, insbesondere dann, wenn der Schwerpunkt auf “Konsens”, und eben nicht auf belastbare Fakten gelegt wurde. Es waren die Konsensvirologen, die Schweden massiv an den Pranger stellten. Letztes Jahr musste sogar das ZDF, das auch kräftig in dieses Horn geblasen hatte, einräumen, dass ”Schweden mit vergleichsweise wenig Corona-Maßnahmen viel besser durch die Pandemie als zu Beginn befürchtet kam und eine relativ geringe Übersterblichkeit verzeichnet.”

    Und wenn Sie dann von den “Zugezogenen erwarten und verlangen, dass sie sich hier integrieren, die Sprache des Landes lernen und für ihren Lebensunterhalt sorgen”, bin ich bei Ihnen. Ich kann Ihnen versichern, dass mich rechtsextremes Gedankengut genauso anwidert wie es Sie wohl anwidert.  Ich will aber, im Gegensatz zu Ihnen, es wirksam und nachhaltig bekämpfen, und nicht bloß “ein Zeichen dagegen setzen”. Aber dazu bedarf es des Austauschs mit diesen Mitbürgern, was ja für Sie nicht in Frage kommen wird, da Sie sich ja nicht vor “deren Karren spannen” lassen möchten.

  • Dass eine Diskussion nach einigen Beiträgen komplett vom eigentlichen Thema des ursprünglichen Artikels abschweift, ist wohl unvermeidlich.
    So auch hier, wo wir wieder bei Corona gelandet sind und bei Schweden im Besonderen.

    Der Herr Schmitz behauptet: "Letztes Jahr musste sogar das ZDF, das auch kräftig in dieses Horn geblasen hatte, einräumen, dass ”Schweden mit vergleichsweise wenig Corona-Maßnahmen viel besser durch die Pandemie als zu Beginn befürchtet kam und eine relativ geringe Übersterblichkeit verzeichnet.”
    Ohne nähere Quellenangabe.

    Wer ein wenig recherchiert, findet schnell heraus, dass Herr Schmitz aus einen Artikel vom 09.03.2023 auf ZDFheute zitiert: "Übersterblichkeit in der EU: War Schwedens Corona-Sonderweg doch richtig?"

    Wenn der Herr Schmitz Zitate bringt, ist Vorsicht geboten. So auch hier. Er klaubt sich die ihm passende Aussage aus diesem längeren, sehr nuancierten Artikel heraus, dessen Fazit so lautet:

    "Schweden kam mit vergleichsweise wenig Corona-Maßnahmen viel besser durch die Pandemie als zu Beginn befürchtet und verzeichnet eine relativ geringe Übersterblichkeit. Das spricht dafür, dass der Weg für Schweden und seine Bevölkerungsstruktur angemessen war. Als Beweis, dass Corona-Maßnahmen keine Wirkung oder mehr Schaden als Nutzen haben, dient Schweden nicht."

    Es lohnt sich übrigens, den genannten Artikel in seiner Gesamtheit zu lesen.

  • Sehr gehrter Herr Schleck,

    Die von Ihnen beklagte Abschweichung vom eigentlichen Thema wurde, ohne Not und zum wiederholten Male einzig und alleine von Herrn Leonard betrieben, und war insofern keineswegs "unausweichlich".

    Bezüglich Ihres Kommentars nun folgendes. Ich habe den von Ihnen erwähnten Zusatz weggelassen, weil er eine persönliche Einschätzung des Wissenschaftlers Hanno Ulmer ist und darüber hinaus dessen faktische Beobachtung ("Letztlich spricht die Statistik für Schweden") über Gebühr relativiert, da er weiter ausführt, dass das "aber kein direkter Beweis dafür sei, dass der Sonderweg funktioniert habe - dafür seien die Daten nicht geeignet".

    Nicht nur dass derlei Relativierung von Statistiken während der Pandemie wenn's um "Beweise" für die Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen inkl. Impfschutz ging, kaum vorgenommen wurde, nein im vorliegenden Fall wird sie höchst seltsam begründet. Hanno Ulmer argumentiert, dass in die Übersterblichkeit ja auch andere Faktoren hineinspielen würden, wie die Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur. Folglich könne man die geringere Übersterblichkeit von Schweden, das wenige Corona-Maßnahmen ergriffen hat, ja nicht mit derjenigen von Italien, das auf deutlich strengere Corona-Maßnahmen gesetzt hatte, vergleichen.

    Nun ist aber die Übersterblichkeit in Schweden nicht nur geringer als diejenige in Italien, sondern auch geringer als diejenige der skandinavischen Nachbarn, die durchaus ähnliche Bevölkerungs- und Siedlungsstrukturen wie Schweden aufweisen.

    Hier haben wir übrigens ein schönes Beispiel, das die Schattenseite der Konsenswissenschaft aufzeigt. Eine auf belastbare Fakten beruhende Wissenschaft kann mühelos "alte" Aussagen verwerfen, wenn die Faktenlage sich ändert. Die Konsenswissenschaftler dagegen müssen gegen erhebliche Widerstände (siehe merkwürdige von Hanno Ulmer) einen neuen Kompromiss "aushandeln".

  • Das mit dem Abweichen vom Thema war nicht gegen eine Person gerichtet, sondern ist eine allgemein zu beobachtendes Phänomen. In anderen Bereichen gibt es bekanntlich Godwin’s Law.

    Zu der Rechtfertigung des Herrn Schmitz bezüglich der Auswahl seines Zitates: Er muss sich sagen lassen, dass Statistik nicht nur auf der Produktion von nackten Zahlen beruht, sondern dass diese immer interpretiert und in ihren Kontext gesetzt werden müssen. Wie komplex das sein kann, zeigt der Artikel. Selbst Tegnell ist da sehr vorsichtig.
    Wenn er nun diese Interpretation weglässt, so muss Herr Schmitz sich Manipulation vorwerfen lassen.

    Wenn ich zwischen den abgewogenen Aussagen eines Leiters des Instituts für Medizinische Statistik und Informatik der Medizinischen Universität Innsbruck und anderen Fachleuten, von Herrn Schmitz verächtlich als „Konsenswissenschaftler“ geschmäht, und der Auslegung durch einen völlig fachfremden Maschinenbauingenieur wählen muss, dann ist meine Wahl schnell getroffen.
    Das wäre andersherum auch der Fall, wenn Herr Ullmer sich zu dem Fünftaktmotor von Herrn Schmitz geäußert hätte.

    Leider belegt Herr Schmitz nicht seine Behauptung, das ZDF habe „kräftig in dieses Horn gestoßen“. Gemeint ist die Kritik an dem schwedischen Sonderweg, die anfangs weit verbreitet und da wohl auch berechtigt war. Da gab es selbst in Schweden welche, die in dasselbe Horn getutet haben: „Eine Kommission hat das schwedische Pandemie¬ Management geprüft. Der schwedische Sonderweg sei auch ohne Verbote erfolgreich gewesen, weil die Menschen eigenverantwortlich handelten. Es gibt aber auch Kritik: Die Behörden hätten zu Beginn zu wenig getan, um die vielen Todesfälle zu verhindern." (rnd 13.03.22)
    Ein weiterer sehenswerter Beitrag, der nuanciert mit dem Thema umgeht: „Schwedens Sonderweg in der Corona-Pandemie“ (ARD Weltspiegel – Der Beitrag des ZDF war übrigens von dpa)

    Der letzte Abschnitt mit den „Schattenseiten“ ist einfach nur typische Überheblichkeit des Herrn Schmitz. Das war’s dann wohl.

    Zum eigentlichen Thema: Links- wie Rechtsextremisten sind zu bekämpfen, Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele ist abzulehnen. Problematisch bleibt die Definition. Ist es schon Gewalt, wenn Jugendliche sich auf der Fahrbahn festkleben oder wenn Bauern mit Ihren Traktoren auf dem Brüsseler Ring den Verkehr blockieren?
    Problematisch ist hier vor allem das Umfeld der „geistigen Brandstifter“, und das ist rechts bedeutend größer als links und deshalb gefährlicher. Da muss der Hebel angesetzt werden, auch hier bei uns. Ein Betätigungsfeld für Herrn Schmitz, der mal angeboten hatte, mit Höcke und Co. diskutieren zu wollen?

  • @Schleck

    Neben der bereits erwähnten merkwürdigen Begründung von Hanno Ulmer kommt hinzu, dass er zum Einen die Statistik so interpretiert, dass Schwedens Sonderweg wohl der Richtige war, aber zum Anderen die Statistik nicht "beweisen" würde, dass Schwedens Sonderweg funktioniert habe. Hier nun unterschlägt Herr Ulmer bewusst oder unbewusst, dass Statistiken nur selten als "Beweis" für eine Behauptung taugen. Sie zeigen in der Regel Tendenzen auf. Insofern hat Hanno Ulmer mit einer Binsenweisheit ("Statistik ist kein Beweis") eine doch bemerkenswerte Tendenz, die zwingend eine Hinterfragung der Corona-Maßnahmen anstoßen müsste, erschlagen. Und so kann u.a. Herr Leonard ungebremst weiter alle diffamieren, die den Corona-Maßnahmen skeptisch gegenüberstanden.

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