Mehr als 150 000 bei Demo gegen rechts in Berlin

<p>Mit der Demonstration wollen die Teilnehmer ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen.</p>
Mit der Demonstration wollen die Teilnehmer ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen. | Foto: dpa/ Christophe Gateau

Trotz Sprühregens haben sich deutlich mehr als die angekündigten 100 000 Menschen in Berlin zu einer Demonstration gegen die AfD und gegen rechts versammelt. Mehr als 150 000 Menschen seien aktuell vor Ort, schrieb die Polizei am Samstagnachmittag auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Veranstalter sprachen von rund 300 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Alle vorgesehenen Zusatzflächen in der Umgebung wurden laut Polizei freigegeben.

Angemeldet waren 100 000 Menschen. Geplant war eine Menschenkette unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“. Hinter der Aktion gegen Hass und für Toleranz steht ein Bündnis namens Hand in Hand mit mehr als 1300 Organisationen. „Wir wollen ein Zeichen setzen für Solidarität und dass wir gegen Diskriminierung sind. Und dass wir es schön finden, wenn weiterhin eine Gesellschaft mit Vielfalt statt Einfalt in Deutschland existiert“, sagte der 36-jährige Serkan Bingöl, Berliner mit deutschem Pass und Gymnasiallehrer, der mit einer Gruppe Geflüchteter gekommen war.

Seit gut drei Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts auf die Straße. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er bei dem Treffen über „Remigration“ gesprochen hat. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Laut Correctiv-Recherche nannte Sellner in Potsdam drei Zielgruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und „nicht assimilierte Staatsbürger“. (dpa/mo)

Kommentare

  • Über 150 000 Demonstranten, es war eine großartige Stimmung rund um das Reichstagsgebäude. Es ist wichtig für Demokratie einzustehen.

  • Für Demokratie einzustehen, heißt die Opposition mit Argumenten zu schlagen. Diese deutsche Bundesregierung iniziert da selbst Demonstrationen, um von ihrer eigenen Misere (Masseninsolvenzen, Stromverknappung, illegale Einreisen zu Tausenden, Implosion des deutschen Sozialstaats durch „Bürgergeldzahlungen“ an nicht Bundesbürger) abzulenken. Aber es fühlt sich ja soooo gut an mit der gleichgeschalteten Massen mitzuschwimmen und gegen „rechts“ zu sein. Wie wird denn da dieses „Rechts“ definiert? Alles, was nicht staatshörig ist? Dass die Ditib, die türkische Religionsbehörde von Erdogans Segen, bei diesen Regierungsaufmärschen Mitorganisator ist, spottet jeder Beschreibung, denn diese Ditib ist eng mit den „Grauen Wölfen“ verbandelt, der größten rechtsextremen Vereinigung in der Bundesrepublik…also mit türkischen Rechtsextremen gegen „rechts“ zu demonstrieren, das hat schon was! Ist vielleicht nicht der vergessliche Olaf Cumex Scholz der Schöpfer dieser Demos, sondern Franz Kafka…aber nein, selbst der wäre auf so eine Absurdität nicht gekommen! Mir können alle diese Demonstranten mit ihren teilweise hohlen Parolen („Wir sind bunt!“ - wie definiere ich bunt?) und teilweise gefährlichen Slogans („AfDler töten!a - na, wenn das mal kein Aufruf zu Hass und Hetze ist) im Mondschein begegnen!

  • Einstehen für Demokratie ??
    Warum wurden dann Demos für dieselben Anliegen während der Corona-Zeit untersagt oder wurden teilweise von der Polizei aufgelöst oder niedergeprügelt?
    Ach so, die da oben waren anderer Meinung als die da unten.
    Warum erinnern diese jetzigen Demonstranten nicht auch an die Corona-Zeit? Da konnte ein jeder ersehen, wohin es führen kann, wenn Grundrechte abgeschafft werden, schon vergessen?
    Diese Demos sind eine Zurschaustellung kurzsichtiger politischer Beschränktheit, mehr aber auch nicht.
    Warum wollen die Regierenden nicht mit der AfD reden? zu feige dafür? Wollen diese etablierten keine Fehler eingestehen?
    Weitsichtige Real-Politik sieht anders aus.

    Die letzte Diktatur auf deutschem Boden war eine linke Diktatur, auch schon vergessen?
    Man sollte diese nun andauernden Demos nicht vergleichen mit den Demos 1989 in der DDR. Die linken Demonstranten von 2024 können nämlich ein Satz nicht rufen: "Wir sind das Volk." Nein, das können die wirklich nicht behaupten, denn das würden diese Linken ja selber nicht glauben.

  • "Die letzte Diktatur auf deutschem Boden war eine linke Diktatur, auch schon vergessen?"
    So der Herr Scholzen.
    Ach ja, wegen des "S" im Parteinamen.
    Da fällt mir aber noch eine andere "linke" Diktatur auf deutschem Boden ein, die davor noch weit schlimmeres Unheil angerichtet hat.
    Und da stand neben den"S" sogar auch noch ein "A" im Parteinamen.
    Vor allem die gilt es nicht zu vergessen und den Anfängen zu wehren.

  • Etwas zu dem Beitrag des Herrn Wacker, der hier so wacker gegen die Organisatoren (und die Teilnehmer: "mit der gleichgeschalteten Massen mitzuschwimmen", "staatshörig") zu Felde zieht.

    Zuerst zwei Fragen: Gibt es Belege dafür, dass die Ditib (Mit-)Organisator der jetzigen Demonstrationen ist?
    Gibt es Belege dafür, dass die jetzigen Demonstrationen quer durch das Land von der Regierung "iniziert( (sic) wurden?

    "Für Demokratie einzustehen, heißt die Opposition mit Argumenten zu schlagen."
    Stimmt, aber dazu gehört auch das Recht, für seine Meinung zu demonstrieren. Steht sogar in der Verfassung Ihres Landes, Herr Wacker:
    Art 8 GG
    (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
    (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden."

    Und was die Argumente betrifft, hier ein neuerer Artikel aus der Frankfurter Rundschau:
    "Das AfD-Programm ist ein Plan für Reiche" vom 3. Februar.
    Einfach googeln!

  • Wer bei Corona noch nicht aufgewacht ist, scheint alles Wesentliche zu verschlafen.
    Wer in einer Demokratie einschläft, wird in einer Diktatur wach werden.
    Ist dies nicht verstärkt die linke grüne EUrokratie ? Ich meine wohl.

    Die wirklichkeitsfernen Regierungseliten lügen sich eine schöne bunte Welt zusammen, noch fantastischer als die Lügengeschichten vergangener Zeiten übers Schlaraffenland.

  • Gebe es die AFD in Belgien, sie bekämen meine Stimme bei den nächsten Wahlen!! In der Zuwanderungs Politik in Europa muss endlich Mal ordentlich aufgeräumt werden.

  • Aaaah, wir hatten es wirklich schon vermisst - das Kampfbegriff-Lexikon des kleinen Wutbürgers: Corona, 'Eurokratie', Links-Grün, Lügen*irgendwas*, *Irgendwas*eliten, 'bunt' (was für ein Schandwort!), das 'große Aufräumen', ..........

    Na da haben sich Zwei aber mal "ordentlich" ausgetobt. Geht's jetzt besser? Kleiner Tipp: Durchatmen.

  • Erschreckend.
    Es ist verwunderlich wie auf Kappensitzungen (siehe Mainz ...) ALLE DEMOKRATEN gegen Rechts
    oder Links agieren.Aber bei diesen Veranstaltungen ist doch nur die gehobene Klasse anwesend
    aber ALLE Regierungen sollen doch mehr auf dass allgemeine Volk hoeren nicht Parolen wie "Die
    Reichen muessen hoeher besteuert werden usw. Wer soll denn Arbeitsplaetze schaffen ?Soll denn ein Herr Bourseaux in Eupen der gleiche Lohn verdienen wie ein Arbeiter... Dies ist voelliger Quatsch. Nur eine gerechtere Verteilung der Lasten kann zu einer Beruhigung fuehren.
    Protestaktionen wie KLEBER oder BLOCKADEN sind keine langfristige Loesungen. Nur eine sinnvolle Zusammenarbeit ALLER GLIEDER der Bevoelkerung koennten etwas bringen. Aber wo
    bleibt die Vernunft in der heutigen Zeit. Die Zeit draengt ehe es zu spaet sein wird.

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