Knöllchen auf Französisch

Das Sprichwort besagt: höre nicht auf meine Worte, schau auf meine Taten. Wenn irgend ein Dienstleister (wie Proximus, Stromanbieter, Banken oder andere) die ostbelgischen Kunden nicht vollständig in deutscher Sprache bedienen, dann steigen die ostbelgischen Politiker, allen voran die ProDG-Leute, auf die Barrikaden. Und dies, obschon es meistens kein Gesetz gibt, welches die privaten Unternehmen dazu verpflichtet.

Jetzt geht die Eifelpolizei den gleichen Weg und überträgt aus Effizienzgründen die Ausstellung von Bußgeldbescheiden nach Namur... wie andere Polizeizonen in der Wallonie, heißt es dann. Um die Behandlung der Ostbelgier in ihrer Muttersprache kümmert man sich einen Dreck. Die Ostbelgier haben die Wahl: entweder zahlen sie auf Basis des Bescheides in französischer Sprache, oder sie müssen mehr zahlen (weil die Frist für die gütliche Einigung verstreicht, wenn sie eine Übersetzung anfragen).

Die Polizei untersteht einem Polizeirat, der aus Bürgermeistern und andern Gewählten aus den Eifelgemeinden besteht. Und die Aufsicht auf die Gemeinden gehört zur direkten Regierungsaufgabe von MP Paasch.

Von einem ProDG-Mann erwartet man doch, dass er sich für eine Behandlung der Ostbelgier in ihrer Muttersprache einsetzt. Mal sehen, ob seine Partei es wagt, ihn hierüber im Parlament zu interpellieren.

Und auf jeden Fall haben belgische Firmen jetzt ein tolles Argument, wenn sie aus Effizienzgründen die ostbelgischen Kunden eben zum Rest der Wallonie schlagen und in französischer Sprache bedienen.

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