Der Glaube

Was wird die Zeiten überstehen?

Der Glaube an die hehre Macht!

Jene, die nur das Äußere sehen,

Ahnen nichts von ihrer Kraft.

Sie denken, dass der Weltgeist starb,

Verlassen langsam seinen Schoß.

Gelehrte zimmern seinen Sarg

Und sehen die Welt als herrenlos.

Jene, die leise in sich horchen,

Den geistigen Puls noch pochen hören,

Die tief in ihrer Seele forschen,

Die Lebensquelle in sich spüren.

Die Welt war früher übersät

Mit Heiligtümern überall.

Hände hoben sich zum Gebet,

Aus Mündern quoll ein frommer Hall.

Wenn heute starke Stürme wehen,

Bedrohen das geistige Fundament,

Sein Licht wird niemals untergehen.

Ein Licht, das durch die Zeiten brennt.

So wird der Glaube weiter leben,

Auch wenn der Zweifel ihn bedrängt.

Und stolz sich in die Höhe heben

Als strahlender Stern am Firmament.

Kommentare

  • Jop. Aberglaube wird wohl so lange weiterleben, wie die Menschen "sich zufrieden geben, dass sie die Welt nicht verstehen" (Richard Dawkins).

  • Ein schönes Gedicht, Herr Kizil, das allerdings auch die Frage aufwirft, woher der Glaube an eine übernatürliche „Macht“, die vermeintlich die Geschicke im Universum und auf der Erde leitet oder gar „Herr über Leben und Tod“ sein soll, kommt bzw. wie der Glaube des Homo Sapiens entstanden ist.

    Hierzu gibt es einige Theorien, die unter anderem auch der Evolutionsbiologe Richard Dawkins in seinem Buch, „Der Gotteswahn“ (u.a. Kapitel 5 - Die Wurzeln der Religion) entwickelt hat.
    Religiöser Glaube entstand offensichtlich im Zuge der Bewusstseinswerdung und brachte in dieser Phase der Frühgeschichte des Homo Sapiens einen evolutionären Vorteil, weil er für das Leben der Menschen in mancherlei Hinsicht vorteilhaft war, weil er Grundbedürfnisse befriedigte und Antworten lieferte.
    Heute können Grundbedürfnisse anders befriedigt werden als mit der Vorstellung von einem wie auch immer gearteten Schöpfer und zur Erklärung von Naturphänomenen bedarf es keiner Götter mehr.
    Im Gegenteil. Religion und Glaube hat die freie wissenschaftlichen Forschung, meist und wenn es sein musste mit kirchlicher Gewalt und Folter, behindert. Von wegen „Gelehrte zimmern seinen Sarg“. Das Gegenteil ist der Fall!

    Mit zunehmend erweitertem  Erkenntnishorizont des Menschen müsste religiöser Glaube heute eigentlich auch der darwinistischen Ökonomie widersprechen, die besagt, dass die Natur sich leichtfertige, Zeit und Energie raubende Spielereien nicht leisten kann... 
    Wie dem auch sei, die Aussage, dass Religion und Glaube ein Relikt aus der Entwicklung des menschlichen Gehirns ist, ist für mich naheliegend. 

    Interessant ist die Entwicklung der Religion und des Glaubens in den skandinavischen Ländern, wo Religion und Glaube immer weiter zurückgehen und sich mittlerweile eine Mehrheit der Menschen zum „Unglauben“ bekennt. „Trotzdem“ gehören die Menschen in diesen Ländern zu den glücklichsten, gebildetsten und gesündesten auf der ganzen Welt.
    Dies hat sicher auch andere Gründe, aber es zeigt, dass Religion wohl nicht (mehr) zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört und Nichtglauben Glücklichsein nicht im Wege steht.

    Der Glaube an Übernatürliches oder übernatürliche Wesen oder Götter war in der Frühgeschichte der Menschen in Ermangelung von Alternativen eine Antwort auf die Frage, die der Mensch sich über sich und seine Umwelt zu stellen begann.
    Heute ist er immer noch eine mögliche aber m.E. wenig vernünftige Antwort, Grundbedürfnisse zu befriedigen und Erkenntnisse über sich und die Welt zu gewinnen.

  • Na klar, die Skandinavier sind die glücklichsten auf der ganzen Welt. Depressionen, erhöhter Alkohol- und Medikamentenkonsum und Selbstmord in den langen Wintermonaten sind überhaupt keine Themen mehr für die Ungläubigen.

  • Es gibt keine allgemeine Volksfrömmigkeit mehr in Europa. Dieser wurde ersetzt durch einen allgemeinen Atheismus. Resultat: Dann bekennen viele atheistische Menschen eben an einen anderen Aberglaube, z.B. den an den menschengemachten Klimawandel, wo die Hölle ins Diesseits verfrachtet wurde durch die kommende Klimakatastrophe, wenn wir nicht bereit sind Buße zu tun, indem wir eine Energiewende vollbringen.

    Das Buch "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins ist bei mir stets griffbereit zuhause.
    Aber dieses Buch geht nicht weit genug! es müsste besser heissen "Der Glaubenswahn".
    Wie sagte der Journalist Peter Scholl-Latour einmal so treffend: "Meine Generation brauchte keinen Glauben an einen Herrgott, um in den zweiten Weltkrieg zu marschieren. Die hatten einen gottlosen Führer"
    Der Glaube an etwas Irrationales gar Abergläubiges setzt vielmehr Menschen in Bewegung, als reines Wissen und Vernunft es je vermögen könnte.

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