Belgien schlechter NATO-Schüler

In Zeiten in denen es anscheinend wieder normal ist, Konflikte auf Steinzeitmanier mit Waffen und legalem Massenmord (Kriegen) zu regeln, kann man nur stolz darauf sein, dass Belgien zur Zeit finanziell andere Prioritäten hat, als noch mehr Geld in Totschlagrüstung, pardon Verteidigung, zu stecken. Nebenbei: Ein Land wie Costa Rica kommt seit 1968 ganz ohne Armee aus. Bin ich naiv? Vielleicht. Aber wenn nur ein Bruchteil des jährlichen Rüstungsetats der Welt, etliche Billionen, in friedensstiftende Projekte flösse, sähe die Welt ganz anders aus. Kriege führen oder daran teilnehmen ist immer Mord. Und ein „gefallener“ Krieger ist immer ein ermordeter Mensch.

Kommentare

  • Herr Zilles,

    Ich denke nicht, dass Sie "naiv" sind, sondern dass Sie schlicht und ergreifend bewusst die individuelle Ausprägung des "Bösen", dass also bestimmte Menschen aus niederen Beweggründen anderen Menschen Schaden zufügen, leugnen. Sie gehen davon aus, dass alle Menschen, außer Ihnen, gleich "gut" oder "böse" sind, und dass Sie deshalb nicht zwischen Angriffs- und Verteidigungskrieg unterscheiden müssen bzw. wollen. Somit werfen Sie Täter und Opfer auf unsägliche Art und Weise stets in einen Topf. Statt den Vergewaltiger beim Kragen zu packen, würden Sie sich konsequenterweise damit begnügen, (beide) zur Gewaltfreiheit aufzurufen.

  • Hallo Ralf,

    Den Traum einer waffen- und gewaltfreien Welt hat wohl jeder schonmal geträumt. Leider war er bisher und zu allen Zeiten menschlicher Existenz auf diesem Planeten nur ein schöner Traum. Bevor es Waffen gab, haben sich Homo Sapiens (und seine Vorfahren), aus welchen Beweggründen auch immer, mit Steinen oder Ästen erschlagen oder händisch ins Jenseits befördert.
    Ötzi wurde vor 5000 Jahren mit einem Pfeil „erlegt“.

    Die Geschichte des Homo Sapiens ist -leider- auch eine Geschichte von Mord und Totschlag.
    Allein das vermeintlich erfolgreichste Buch der Weltliteratur, die Bibel, berichtet „mehr als hundertmal von durch… Gott befohlenem Mord und Völkermord sowie von 600 weiteren Morden und Massenmorden und rund 1000 Zorn- u. Strafaktionen eines blindwütigen Gottes.“

    Wenn behauptet wird, diese göttlich offenbarte… „heilige“ Schrift, habe unsere Kultur maßgeblich geprägt, mag dies in dieser Hinsicht stimmen. Dennoch bin ich geneigt zu widersprechen und zu behaupten, dass Moral und Ethik in modernen friedliebenden Demokratien im aufklärerischen Kampf gegen Glaubenshüter erstritten wurde. Menschenrechte, Demokratie, Gleichberechtigung, freie wissenschaftliche Forschung, Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit und die Freiheit nicht zu glauben, wurden gegen den erbitterten Widerstand und die… Waffen der Kirchen und ihres Machtapparates erstritten. Mit unzähligen Opfern und einem Blutstrom, an dessen Ufern das Christentum wohnte. Heute noch wird im Islam und deren verbrecherischen Regimen, Apostasie mit der Todesstrafe „gesühnt“.

    Dieser kleine Exkurs in die Religion (ich kann es nicht lassen) will zeigen, dass die Bereitschaft zur Gewalt, zum Foltern und zu Töten uns durch alle Zeiten und Lebensbereiche begleitet hat. Nicht schön für die Krone der… göttlichen Schöpfung, aber Realität.

    Auch 80 Jahre nach dem 2 Weltkrieg droht Gefahr für unsere Freiheit u.a. immer noch von wildgewordenen und hochgerüsteten Despoten à la Putin, Kim Jong Il,…
    Ob die mit friedensstiftenden Projekten dazu bewegt werden können, abzurüsten oder davon abgehalten werden können, mit den Säbeln zu rasseln und ihre Nachbarn zu überfallen, wage ich zu bezweifeln.
    Was wäre unsere Freiheit wert, wenn wir nicht in der Lage wären, sie gegen solche Verbrecher zu verteidigen? Wie sähe Europa und die Welt aus, wären die Nazis nicht mit Waffengewalt gestoppt worden? Damals starben zigtausende amerikanische Soldaten an den Küsten der Normandie. Heute sterben Ukrainer und -ja es klingt pathetisch- sie sterben leider auch für uns!

    Ich sehne den Tag herbei, dass die Waffen in der Ukraine und im Nahen Osten schweigen und das sinnlose Töten endet, denn es ist unerträglich. Die Waffen einseitig niederzulegen wird den Aggressor aber nicht zum Friedenslamm machen, sondern es ihm ermöglichen, seine imperialistischen, verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Ziele zu erreichen oder gar auszudehnen. Ist das der Preis, den „wir“ zu zahlen bereit sein sollten?

    Friedensinitiativen und Friedensverhandlungen? Ja! Aber wie? Die Wagenknechts, Schwarzer und alle, die dies zurecht fordern, sind in der Bringschuld zu erklären, wie man Putin zu einem Waffenstillstand, an den Verhandlungstisch und zu einem… gerechten Frieden bewegt und zu welchem Preis.

    Naiv wäre es zu glauben, dass einseitiger Friedenswille oder einseitiger Verzicht auf Waffen und Gewalt zu einer gewalt- und waffenfreien sowie friedlicheren Welt führt.
    Vielleicht fehlt mir aber auch nur der Glaube an ein Paradies auf Erden und im… Jenseits.

    Liebe Grüße
    D.

  • Wir leben nur deshalb, weil mindestens einer unserer Vorfahren einen Widersacher erschlagen hat. Nachzulesen in Genesis 4,8. Ist ja auch logisch: ein gefallener Krieger zeugt keinen Nachwuchs mehr. Wir sind also alle Nachfahren von Mördern und tragen deren Gene in uns. Natürlich kann jeder für sich entscheiden, sich lieber töten zu lassen als zu töten. An der Menschheitsgeschichte ändert das nichts: Die Mörder und deren Nachfahren leben, die anderen sind tot oder wurden erst gar nicht geboren.

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