Chancen, Modus, Favoriten: Fragen und Antworten zur Handball-EM

<p>Deutschland (hier Trainer Alfred Gislason) startet optimistisch in das Turnier.</p>
Deutschland (hier Trainer Alfred Gislason) startet optimistisch in das Turnier. | Foto: dpa

Was steht an?

Die 16. Auflage der Handball-Europameisterschaft bietet ein Novum: Sie findet erstmals in Deutschland statt. Spielorte sind Mannheim, München, Berlin (jeweils nur Vorrunde), Hamburg (Hauptrunde) und Köln (Haupt- und Finalrunde). Der Eröffnungsspieltag am nächsten Mittwoch steigt im Düsseldorfer Fußballstadion, wo beim deutschen Auftaktspiel gegen die Schweiz am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Dyn) mit mehr als 50.000 Zuschauern ein Weltrekord für ein Handballspiel aufgestellt wird. Das deutsche Team trägt seine weiteren EM-Spiele in Berlin und Köln aus. Insgesamt werden rund eine Million Fans in den Arenen erwartet - so viele wie noch nie bei einer EM.

Wie ist die Stimmung im Team der Gastgeber?

Voller Vorfreude - aber auch etwas gedämpft. Die Verletzung von Patrick Groetzki bei der geglückten EM-Generalprobe war zweifellos ein Rückschlag. Der Rechtsaußen, bei dem eine alte Fußverletzung wieder aufbrach, fehlt der DHB-Auswahl nicht nur auf, sondern vor allem neben dem Feld mit seiner gewaltigen Erfahrung von 172 Länderspielen. Sportlich machte Gislasons Team in den Portugal-Tests aber einen guten Eindruck. Offensiv läuft der DHB-Motor bereits auf Hochtouren, in der Abwehr gab es dagegen noch Abstimmungsschwierigkeiten - gleichwohl vom ersten Test (31:30) zum zweiten (35:31) ein Aufwärtstrend zu erkennen war. Zudem ist die Konstanz über 60 Minuten ein Problem, an dem die Mannschaft schon lange arbeitet. Im eigenen Land wird Deutschland auf das Halbfinale schielen.

Und Belgien?

Nach der ersten WM-Teilnahme der belgischen Nationalmannschaft folgte ein Dämpfer: Die Qualifikation für die EM in Deutschland verpassten die „Red Wolves“ nämlich kläglich. Nach einer 24:26-Niederlage gegen Griechenland – die vierte im vierten Spiel – war der Zug für die belgische Equipe endgültig abgefahren.

Wie ist der Modus?

Die Vorrunde wird in sechs Vierergruppen ausgetragen. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein, in der es dann zwei Sechsergruppen gibt. Die beiden bestplatzierten Teams der beiden Hauptrundengruppen erreichen das Halbfinale, die Drittplatzierten spielen den fünften Platz aus. Alle Finalspiele werden in Köln ausgetragen, um die Medaillen geht es am 28. Januar.

Wer sind die Favoriten?

Über allen steht Weltmeister Dänemark, der seine Vorrundenspiele in München austrägt und ohne Probleme wohl auch mit seinem zweiten Anzug ganz vorne mitmischen würde. Dahinter folgt Olympiasieger und Rekord-Weltmeister Frankreich. Das Team um den alternden Star Nikola Karabatic, der vor seiner letzten EM steht, ist neben der Schweiz und Nordmazedonien dritter deutscher Vorrundengegner und spielt wie Deutschland zunächst in Düsseldorf und Berlin. Auch Titelverteidiger Schweden, der EM-Zweite Spanien (beide Vorrunde in Mannheim) sowie Norwegen (Berlin) und die talentierten Isländer (München) gehören zu den Kandidaten für das Halbfinale.

Wo werden die EM-Spiele übertragen?

Ganz im Gegensatz zur Frauen-EM im Dezember dürfen sich Handball-Fans in Deutschland auf ein umfangreiches Bewegtbild-Angebot freuen. ARD und ZDF übertragen alle deutschen EM-Auftritte live im linearen Fernsehen, außerdem gibt es mehrere Partien ohne deutsche Beteiligung im kostenlosen Livestream der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet zu sehen. Und wer damit nicht genug hat, kann sämtliche 65 EM-Partien live und auf Abruf im Netz bei Dyn verfolgen. (mn/sid)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment