Schwimmer Pieter Timmers beschert Belgien mit eigener Rekordzeit Silber



Nachdem Pieter Timmers beim Betreten des Olympic Aquatic Center zunächst den falschen Startblock angepeilt hatte, bereitete sich der 28-Jährige in ruhiger Konzentration auf den Wettkampf vor. Mit seiner goldfarbenen Badekappe und einem echten Killer-Blick in den Augen, wie die Sportzeitung „Sporza“ es ausdrückt, brachte er sich in Position – als wüsste er, dass der größte Moment seiner bisherigen Karriere nur 100 Meter entfernt warteten.

47 Sekunden und 80 Hundertstel später übertraf Pieter Timmers nicht nur seine eigene Bestzeit, sondern schrieb zudem Geschichte als der erste belgische Medailliengewinner im Olympischen Becken seit Fred Deburghgraeve, der 1996 Gold holte.

Dabei musste sich Pieter Timmers in der ersten Hälfte erst einmal gegen Santo Condorelli (Kanada) und Marcelo Chierighini (Brasilien) durchsetzen. Dann, in den letzten 50 Metern, zog er rasant an all seinen Vordermännern vorbei. Nur den 18-jährigen Australier Kyle Chalmers konnte er nicht rechtzeitig einholen, sodass dieser mit 47.58 Sekunden verdient Gold erhielt. Dafür konnte Pieter Timmers den scheidenden olympischen Champion Nathan Adrian auf den dritten Platz verweisen.

Das Video vom Wettkampf gibt es hier.

Nach Gold für Radfahrer Greg Van Avermaet und Bronze für Judoka Dirk Van Tichelt macht der 28-Jährige die Medaillen-Palette für Belgien komplett.

Pieter Timmers: „Ich kann es noch gar nicht glauben“

Während Belgien Pieter Timmers feiert, kann der Sportler seinen Erfolg noch gar nicht so recht fassen. „Ich kann es noch nicht glauben. Zweiter, das ist unwahrscheinlich. Ich wusste, dass ich eine kleine Chance haben würde, wenn ich schon ein Top-Rennen schwimme, aber dass ich so gut sein würde, hätte ich nicht gedacht“, sagte er gegenüber „Sporza“.

„Es gibt einige Schwimmer, die ein paar Stechen verloren haben, weil sie mental nicht fit genug waren. Mir ging es wohl super. Auch mental war ich absolut top. Die letzten Meter waren schwer, aber ich bin durchgezogen. Und dann bestmöglich angeschlagen. Als ich zwei Namen neben meinem stehen sah, konnte ich es kaum glauben.“