Geht Belgien jetzt der Strom aus?



Die föderale Energieministerin Marie Christine Marghem (MR) mahnte am Montag zur „größtmöglichen Wachsamkeit“, denn ein Blackout sei nicht ausgeschlossen. Grund hierfür ist eine Verkettung mehrerer Faktoren. Die Atommeiler Doel 3 und Tihange 1 liegen weiter still, ebenso wie einige französische Reaktoren, die für Importe infrage kämen. Hinzu kommt die Witterung, die in mehrfacher Hinsicht die Energieversorgung bedroht: Die kommenden Tage werden wenig Sonne und Wind bereithalten, was die Produktion erneuerbarer Energien lähmt. Gleichzeitig sinken die Temperaturen, was einen erhöhten Strombedarf zur Folge hat.

Zwar beteuert Elia, der Betreiber des Hochspannungsnetzes, dass noch keine akute Blackout-Gefahr bestehe, allerdings will sich Ministerin Marghem darauf nicht verlassen. Für Montagnachmittag berief sie Vertreter von Elia zu einer Lagebesprechung ein. In den kommenden Tagen soll die Situation aufmerksam verfolgt werden.

Marghem sieht in der Verknappung den Beleg dafür, dass es richtig gewesen sei, im vergangenen Jahr eine Verlängerung der Laufzeiten von Doel 1 und 2 um zehn weitere Jahre zu beschließen. „Hätten wir anders entschieden, wäre die Situation heute noch komplexer“, so die Ministerin. (boc)