Angeblich Vorwahlabkommen in vielen Gemeinden



Ackaert hat sich bereits in der Vergangenheit mit den Kommunalwahlen und Vorwahlabkommen befasst. Seit 1994 hat er jeweils nach den Wahlen Politiker darüber befragt, ob es vor dem Urnengang schon ein Abkommen zwischen Listen und Parteien gegeben habe. In 70 Prozent der Fälle habe die Antwort „Ja“ gelautet, sagt er. Diese Zahl sei stabil und er gehe davon aus, dass auch bei der diesjährigen Wahl in mindestens sieben von zehn Fällen dem Urteil der Wähler schon etwas vorgegriffen werde. Weil ein solches Vorwahlabkommen als Missachtung des Wählerwillens angesehen und negativ beurteilt werde, würden Politiker ihre Vereinbarungen im allgemeinen nicht öffentlich machen.

Die Einschätzung des Professors und Politologen wird in den Zeitungsbeiträgen von prominenten Politikern geteilt. Es sei durchaus üblich, dass man sich vor den Wahlen schon darüber abspreche, wie es nach den Wahlen weiter gehe, heißt es. (belga)