„We love Schickimicki“ geht in die nächste Runde



Was es damit auf sich hat, erfuhren wir im Gespräch mit Mitorganisatorin Danielle Schmetz (49).

Zum zweiten Mal laden Sie zu „We love Schickimicki“ ein. Wie viele Aussteller erwarten Sie?

Die Resonanz nach der ersten Auflage vor fast genau einem Jahr war enorm. Die Standplätze waren auch diesmal ratzfatz vergeben. Es kommen rund 50 Ausstellerinnen, die tolle Sachen mitbringen: Von High-Fashion-Designermode über Vintage-Schätzchen bis hin zu Lieblingsstücken von Zara oder H&M, denen man kaum ansieht, dass sie bereits getragen sind.

Wie waren die Erfahrungswerte bei der ersten Ausgabe: Sind die Kunden bereit, das zu zahlen, was die Aussteller erwarten? Oder ist es in erster Linie etwas für Schnäppchenjäger?

Für ein gut erhaltenes Secondhand-Teil kann man in der Regel noch ein Drittel des Neupreises verlangen. Der Begriff „Schnäppchen“ ist daher relativ: Wenn eine Tasche von Louis Vuitton, die mal 1.000 Euro gekostet hat, jetzt für 300 Euro zu haben ist, dann ist das immer noch ein stolzer Preis, aber trotzdem ein Schnäppchen. Liebhaber werden den Wert zu schätzen wissen. Wir bewegen uns aber nicht nur in diesem Preissegment. Es wird für jedes Budget etwas dabei sein. Und natürlich darf gehandelt werden, aber letztendlich sollen sowohl Verkäuferin als auch Käuferin zufrieden sein. Wenn man weiß, dass man ein Teil, an dem man hängt, in gute Hände abgibt, dann ist man auch eher bereit, es unter Wert zu verkaufen – schließlich geht es in erster Linie darum, Platz im Kleiderschrank zu schaffen.

Gibt es für die Aussteller gewisse Vorgaben?

Wir legen großen Wert auf Qualität. Ramsch wird nicht angeboten – das ist oft das erste, woran einige Leute bei dem Begriff „Secondhand“ denken. Die meisten Sachen sind neuwertig. Zum Beispiel, weil es sich um Fehlkäufe handelt, oder weil die Besitzerin so viele Klamotten im Kleiderschrank hat, dass sie nicht dazu kommt, ein bestimmtes Teil auszuführen.

Wem würden Sie den Besuch von „We love Schickimicki“ nahelegen? Wie sieht der „typische“ Aussteller und der „typische“ Besucher aus?

Wer Mode liebt, sollte das Event auf keinen Fall verpassen. Die jüngste Ausstellerin ist 19, die älteste 60 Jahre alt. Auf jeden Fall sind sie allesamt modebewusst, auch wenn die Stile und Figuren sehr unterschiedlich sind. Für die meisten Ausstellerinnen ist Mode eine Art Hobby. Sie kaufen ein Teil und verkaufen es dann wieder, um es gegen den neuesten Trend einzutauschen. Die Besucher waren im vergangenen Jahr genauso bunt gemischt wie die Ausstellerinnen selbst: Mütter kamen mit ihren jugendlichen Töchtern und erwachsene Töchter mit ihren reiferen Müttern. Viele hatten sich auch mit ihrem gesamten weiblichen Freundeskreis verabredet.

Welche Tipps würden Sie dem Besucher mit auf den Weg geben, damit er das größtmögliche Schnäppchen machen kann?

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine große Tasche mitzubringen und früh da zu sein, um sich die besten Schnäppchen zu sichern. Natürlich bietet sich einem eine bunte Mischung aus allen möglichen Stilen und Größen. Man sollte schon die Motivation mitbringen, zu stöbern. Aber genau das macht so großen Spaß. Wenn man dann ein hübsches Teil findet, freut man sich doppelt.

Finden eigentlich auch Herren das, was ihr Modeherz begehrt, insofern sie über ein solches verfügen? Haben Sie die Möglichkeit, wenn sie ihre bessere Hälfte betreuen, sich anderweitig die Zeit zu vertreiben?

Irgendjemand muss schließlich die Tüten tragen (lacht). Männer sind natürlich herzlich willkommen, auch wenn sich das Angebot für sie in Grenzen hält. Manche Ausstellerinnen bieten ein paar Teile ihrer Männer zum Verkauf an, aber das hält sich wirklich in Grenzen. Männer, die mit Mode nichts am Hut haben, dürfen es sich gerne an der Bar bequem machen und dort auf ihre Frauen warten.

Schicke Sachen und ein alter Industriebau: Wie passt das zusammen?

Die alten Maschinen, die rohen Wände, der Betonboden – all das ist absolut nicht „schickimicki“. Die Gegensätze machen den Charme aus.

Kann man eigentlich auch mit Bankkarte vor Ort bezahlen?

Nein, da sind wir total oldschool. Aber in der Nähe gibt es eine Bank.

Sind alle Ausstellerplätze vergeben oder würde noch etwas in der letzten Woche gehen?

Wir haben mittlerweile schon eine lange Warteliste von Frauen, die gerne noch ausstellen würden, aber die Stände sind bis auf den letzten Platz vergeben. Wir freuen uns aber über jeden Besucher.

„We love Schickimicki“ findet am 25. März von 10 bis 16 Uhr im Eupener Bellmerin (N. 30) in Eupen statt. Eintritt drei Euro.