Drei Tote nach Beziehungsdrama in Moresnet



Krankenwagen, Polizeiautos und ein Rettungshubschrauber: Die Szenen, die sich am Mittwochnachmittag in Moresnet in der Rue de la Clinique abspielten, ließen Schlimmes erahnen. Am Ende des Tages lautet die erschreckende Bilanz: drei Tote nach einer Messerattacke.

Was sich genau in dem Restaurant Le Ramier abspielte, werden die Ermittlungen der Polizei vermutlich ans Tageslicht bringen. Am Mittwochabend wurde Folgendes bekannt: Ein Mann stürmte gegen 17 Uhr in das Lokal, bewaffnet mit einem Messer. Es handelte sich um den ehemaligen Lebensgefährten der Tochter der Restaurantbetreiber. Er stach auf seine Ex-Frau und deren Eltern ein.

Der Restaurantbetreiber wurde schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr.

Die Frau, Mitte 40, und ihre Mutter überlebten die Messerattacke nicht. Der Vater wurde schwer verletzt. Er wurde notärztlich versorgt und mit dem Rettungshubschrauber in das Aachener Universitätsklinikum gebracht. Er schwebte in Lebensgefahr.

Bei seinem Übergriff soll der Täter auch zwei weitere Anwesende verletzt haben. Sie sollen jedoch nicht in Lebensgefahr sein.

Unbestätigten Angaben zufolge soll ein Mann den Täter überwältigt haben, indem er ihm eine Glasflasche auf den Kopf schlug. Der Täter kam ebenfalls ums Leben. Die Polizei richtete rund um den Tatort einen Sicherheitsperimeter ein und sperrte die Zugänge weiträumig ab. Gegen 20 Uhr bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass es sich bei den Toten um die Restaurantbetreiberin, ihre Tochter und den Täter handelte.

Folgende Mitteilung veröffentlichte der Bleyberger Bürgermeister Thierry Wimmer auf seiner Facebook-Seite: „Leider ereignete sich am 22. August am Nachmittag in Moresnet-Chapelle ein Drama. Mehrere Opfer sind zu beklagen. Dieser Akt hat keinen terroristischen Hintergrund und fällt in die Privatsphäre. Der Täter wurde außer Gefecht gesetzt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Ermittlungen laufen. Weitere Informationen werden von der Staatsanwaltschaft bekannt gegeben. Die lokalen Behörden sprechen der Familie und den Angehörigen der Opfer ihr aufrichtiges Beileid aus.“

Unzählige Menschen bekundeten in Kommentaren zu dem Post ihr Mitgefühl und ihr Beileid. Der Täter wohnte gegenüber des Restaurants. Es soll bereits in der Vergangenheit Probleme zwischen den Ex-Partnern gegeben haben. Die Frau hatte offenbar schon seit einiger Zeit Angst vor dem Mann und war bei der Polizei vorstellig geworden, um Anzeige zu erstatten. Am Abend trafen die Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort ein. Auch ein Vertreter der Lütticher Staatsanwaltschaft und ein Richter weilten vor Ort und nahmen die Räumlichkeiten in Augenschein. Am Donnerstag will die Staatsanwaltschaft weitere Informationen zum Ablauf des Dramas bekannt geben.

Ob geklärt werden kann, was den Täter angetrieben hat, zur Bluttat zu schreiten, oder ob diese hätte verhindert werden können, bleibt fraglich.