Von der „Rom-Com“ zum Investor: Ashton Kutcher wird 40


Wirklich ausbrechen konnte er aus diesem Genre nur mit einer TV-Serie. Und inzwischen scheint es, als habe der Investor Kutcher, der am Mittwoch (7. Februar) seinen 40. Geburtstag feiert, den Schauspieler in ihm überholt.

Dunkelbraune Augen, markiges Kinn und verstrubbelte Haare, als sei er grad aus dem Bett gestiegen – mit seinem Look dürfte der 1,89-Mann aus Iowa schon einige Fans in Verzückung versetzt haben. So war es auch sein Gesicht, das ihm in jungen Jahren die Werbe-Aufträge bei einer Pizza-Kette und dann beim Modelabel Calvin Klein verschaffte. Bald spazierte er für Versace und Gucci über Catwalks in Mailand, Paris und London.

Gut möglich, dass Christopher Ashton Kutcher den eher zufälligen Seitensprung in die Welt der Schauspielerei ohne seine Model-Karriere nie gemacht hätte. Aber als Michael Kelso in „Die wilden Siebziger“ kam er an und hatte die „Rom-Com“ bald darauf in sein Steckenpferd verwandelt.

An Seite von Brittany Murphy in „Voll verheiratet“ (2003), in „So was wie Liebe“ (2005) oder mit Cameron Diaz in „Love Vegas“ (2008) wirkte er wie ein Typ zum Verlieben von nebenan. Wirklich ausbrechen konnte Kutcher aus diesem Genre kaum. Filme wie der erfolgreiche Science-Fiction-Thriller „The Butterfly Effect“ und „Bobby“ um die Ermordung Robert Kennedys blieben die Ausnahme. In „Kiss & Kill“ durfte Kutcher zwar auch mal als harter Killer antreten – allerdings nicht, ohne dabei den augenzwinkernden Boy mit dem muskulösen Oberkörper zu bieten. Der Film brachte Kutcher 2011 dann auch den Spott-Preis der Goldenen Himbeere für die schlechteste schauspielerische Leistung des Jahres ein.

Eher mittelmäßig lief es auch mit „Jobs“ (2013) über den als Genie gefeierten Apple-Gründer Steve Jobs. Kutcher legte sich für die Rolle ins Zeug, blieb aber vor allem wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit dem jungen Jobs hängen. Dass zwei Jahre später das überzeugendere, mit einem Golden Globe ausgezeichnete Biopic „Steve Jobs“ mit Michael Fassbender in die Kinos kam, machte die Sache nicht besser. Am ehesten blieb Kutcher zuletzt noch als Nachfolger von Charlie Sheen in der TV-Sitcom „Two and a Half Men“ über eine chaotische Männer-WG in Erinnerung, in der er bis 2015 mitspielte. Wirklich gejuckt zu haben scheint all das Kutcher nicht. Anstatt sich nur vor und teils hinter der Kamera abzustrampeln, legte er seine hohen Gagen als Wagniskapitalgeber in der Tech-Branche an. Den Wert von Unternehmen wie Uber, Airbnb, Spotify und Skype erkannte Kutcher früh. Mit seinem Partner Guy Oseary habe er 30 Millionen Dollar über sechs Jahre in 250 Millionen Dollar (201 Mio Euro) verwandelt, schrieb das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ im Frühjahr 2016.

Nach seiner geschiedenen Ehe mit Demi Moore stellt Kutcher seine Frau Mila Kunis, mit der er zwei junge Kinder hat, heute privat an erste Stelle. „Alles, was Mila sagt, stimmt“, scherzte er im Interview mit Moderatorin Ellen DeGeneres im Mai. Auf Fotos sehen er und die ukrainisch-stämmige Schauspielerin glücklich aus. Und irgendwie ist Kutcher der Bogen zurück zu seiner Schauspielerei dann auch durch seine Beziehung gelungen: Kunis und Kutcher lernten sich seinerzeit am Set von „Die wilden Siebziger“ kennen und küssten sich dort zum ersten Mal – weil es im Drehbuch stand. (dpa)