DG-Unterrichtswesen schafft Weihnachtsprüfungen ab

Prüfungszeit bedeutet für Schüler vor allem eines: Stress. Illustrationsbild: dpa | 4



Kein Akkordlernen mehr vor den Weihnachtferien: Die Schüler des Königlichen Athenäums Eupen, des Robert-Schuman-Instituts, des César Frank Athenäums Kelmis und des Königlichen Athenäums St.Vith sind ab dem kommenden Jahr von den Jahresendprüfungen befreit. Stattdessen geht der reguläre Unterricht einfach weiter. Somit soll der Leistungsdruck auf die Schüler reduziert werden, aber vor allem werden durch die Maßnahme knapp drei Wochen Unterrichtszeit gewonnen. In einer Erklärung aus dem Kabinett von Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) heißt es zum Sinn dieser Neuerung: „Das Vorhaben verfolgt unter anderem die Zielsetzung, die gewonnene Unterrichtszeit zur Schaffung kompetenzorientierter Lern- und Leistungssituationen zu nutzen.“

Ganz abgeschafft werden die Prüfungen für die erste Sekundarstufe nicht.

Im Klartext heißt das, dass die Schüler die hinzugewonnene Unterrichtszeit dazu nutzen sollen, ihre Fähigkeiten in den einzelnen Fächern zu verbessern. Ganz abgeschafft werden die Prüfungen für die erste Sekundarstufe aber nicht: Die Prüfungen im Juni finden wie gewohnt statt. Allerdings sollen dann keine spezifischen, auswendig gelernten Inhalte abgefragt werden, sondern eben Kompetenzen.

„Mit Unterstützung der Schulentwicklungsberatung erarbeiten die Schulen derzeit Konzepte zur kompetenzorientierten Leistungsermittlung und -bewertung“, hatte Harald Mollers dazu im Rahmen einer parlamentarischen Frage des Ecolo-Abgeordneten Marc Niessen erklärt. Bis Ende Juni sollen konkrete Ergebnisse vorliegen. Erste Leitlinien ließen sich für gewisse Fächer jedoch schon jetzt erkennen: „Mehrere Schulen verfolgen beispielsweise das Ziel, die Schüler im Fach Deutsch eine komplexe Aufgabe erarbeiten zu lassen, die sowohl die Recherche von Informationen, deren schriftliche Aufbereitung sowie deren mündliche Präsentation beinhalten soll“, heißt es weiter. (sue)