Hans Muff

Woher die Bezeichnung „Hans Muff“ stammt, bleibt unklar. Sehr wahrscheinlich bezieht sie sich auf sein Erscheinungsbild und kann vom „muffigen oder mürrischen Hans“ abgeleitet sein. Er steht immer im Gegensatz zur festlichen Robe des St. Nikolaus. In eine braune, rustikal wirkende Kute gekleidet, mit schwarzem Gesicht und zotteligen Haaren macht er den Eindruck eines nachlässigen, rauen Gesellen.

Er erschreckt nicht nur durch sein Aussehen, viel mehr fürchten sich die Kinder vor dem Sack, den er ständig bei sich trägt, festgehalten durch Ketten. Ursprünglich befanden sich darin Kohle- oder Kartoffelstücke, die als Strafgaben für unartige Kinder gedacht waren. Sprichwörtlich darf er Kinder „in den Sack stecken“, die bei der Bewertung des St. Nikolaus durch ihre Worte und Taten durchfielen. Der Brauch will es aber auch, dass der Hl. Mann den Unartigen ein Versprechen auf Besserung abnimmt und sie damit vor dem Sack bewahrt.

Die Gestalt des düsteren Nikolaus-Begleiters stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert, einer Zeit, wo u. a. die Mythologie noch die Vorstellungskraft der Menschen beeinflusste. Teilweise kann man in verschiedenen protestantischen deutschsprachigen Gegenden eine Verschmelzung der beiden Gestalten erkennen. Somit erhielt Knecht Ruprecht einen Doppelcharakter: bestrafen und belohnen. Der deutsche Schriftsteller und Lyriker Theodor Storm schrieb 1862 das wohl bekannteste und volkstümliche Gedicht „Knecht Ruprecht“: ein Zwiegespräch mit dem Christkind. Darin werden seine Tätigkeiten beschrieben. Alle Jahre wieder aufs Neue.