Gerd Zeimers

„Bruxelles je t'aime, t'es ma préférée. Bruxelles je t'aime, t'es la plus belle.“ Mit viel Herzblut beschreibt die erfolgreiche Brüsseler Sängerin Angèle ihre Heimatstadt. Aber wie sieht, abgesehen von der rührseligen Poesie, die Realität aus? Vor allem die wirtschaftliche. Ist Brüssel wirklich eine attraktive, leistungs- und wettbewerbsfähige Metropole? Muss die Hauptstadt Belgiens und Europas den Vergleich mit ihren europäischen Pendants fürchten? Eine neue Studie zeigt: Brüssel hat Trümpfe, aber auch eine ganze Reihe von hartnäckigen Schwächen. So verliert die Stadt an Bedeutung zugunsten der Peripherie, die seit 20 Jahren einen Aufschwung erlebt.

Nach beispiellosen Spitzenwerten im Sommer haben sich die Energiepreise in den vergangenen Wochen etwas beruhigt, sind jedoch extrem volatil. Die Gas- und Strompreise sind inzwischen zwar unter dem Niveau vor dem Krieg in der Ukraine gesunken, aber immer noch drei bis vier Mal so hoch wie vor einem Jahr. Die Situation könnte sich in naher Zukunft verschärfen, und der nächste Winter (noch) schwieriger werden. „Die dolle Achterbahn der Energiepreise ist noch nicht vorbei“, titelte jüngst die Zeitung „De Tijd“.

Nicht nur der Nikolaus hat vergangene Woche Leckereien ins Haus gebracht, auch Knecht Fiskus hatte ausnahmsweise nicht nur eine Rute in seinem Sack, sondern auch eine süße Gabe für alle inflationsgeplagten Arbeitnehmer, Beamten und Selbstständigen: die Indexierung der Steuerklassen. Dadurch gibt es nächstes Jahr monatlich mindestens 50 Euro mehr in der Lohntüte. Netto, versteht sich, und zusätzlich zur Lohnindexierung im Januar.

Die belgische Wirtschaft wird derzeit durch einen stetigen Anstieg der Energiekosten stark in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grund können energieintensive Betriebe ein Sondersystem von zeitweiliger Arbeitslosigkeit aus wirtschaftlichen Gründen in Anspruch nehmen. Diese Regelung ähnelt derjenigen, die auch während der Coronakrise eingeführt wurde.