Jungunternehmer Danny Fank: Handwerk definiert sich über Qualität


Hier setzt jemand ein unübersehbares Zeichen – mit einer Farbe, die seit dem Wechsel von Danny Fank in die Selbstständigkeit auch für die vollen Auftragsbücher steht und die den Jungunternehmer vornehmlich zu Objekten im Raum zwischen Büllingen und St.Vith führt. Alles im grünen Bereich! Jedenfalls musste Fank Design seit der zukunftsweisenden Entscheidung noch keine Anzeige schalten, um zu wissen, wohin Woche für Woche sein Arbeitsweg führt.

Von daher muss er auf Nachfrage gar einen kurzen Moment überlegen, seit wann genau er nun selbstständig ist… „In den vergangenen Jahren hat sich so viel getan, dass es mir im Grunde viel länger vorkommt“, blickt Danny Fank zurück auf einen Entschluss, der „lange gereift“ ist – gerade auch im engen Austausch mit seiner Frau Corinne Fank-Stoffels („nicht nur mit Rat, sondern ebenfalls mit Tat an meiner Seite“).

Immerhin hält sie, die als junge Mutter halbtags in Bütgenbach im Bankwesen tätig ist, „mir administrativ den Rücken frei und räumt den ganzen Papierkram aus dem Weg“. Abgesehen von Angeboten und Bestellungen, die wegen der fachlichen Vorkenntnisse weiterhin bei ihm selbst liegen. „So kann ich meine Konzentration voll und ganz auf mein Handwerk richten.“

Sein Vater habe schon früh gewusst, „dass mir nicht der Sinn nach einer schulischen Laufbahn steht“, so Danny Fank, Jahrgang 1983, in aller Offenheit.

Aber die mittlere Reife sei „zugleich Ziel- und Voraussetzung gewesen“. Und da sein nachfolgender Weg ins Handwerk vorgezeichnet war, habe sein Vater auf einer französischsprachigen Schule bestanden. In diesem Fall das Institut Notre-Dame in Malmedy – „was ich bis heute nie bereut habe.“

Seine Ausbildung absolvierte er im Fachbetrieb Fatabo in Bütgenbach, „da mein Vater und Inhaber Leo Schumacher befreundet waren“. Über andere berufliche Optionen habe er sich „nicht groß Gedanken gemacht“. Besonders nachdem vorab die Schnupperwochen des IAWM „mein Interesse am Anstreicherhandwerk geweckt hatten“. Von daher war der Entschluss schnell gefasst, „auch weil dieser Beruf meinem Sinn für Kreativität und Qualität entsprach“.

Die Zweisprachigkeit habe ihm schon früh wertvolle Dienste geleistet, „gerade in der Ausbildung zum Gesellen und Meister“. Letzteres hatte er zwar zwischendurch „auf die lange Bank geschoben“, da sich sein Interesse an weiterer Schulzeit „in Grenzen hielt“. Erst später, im Duo mit einem Kollegen, hat Danny Fank dann auch diese Herausforderung erfolgreich ge„meister“t.

Mit dem möglichen Schritt in die Selbstständigkeit hat er sich konkret erst vor vier, fünf Jahren auseinandergesetzt. „Diese Herausforderung hat sich irgendwann ergeben.“ Aus unterschiedlichen Gründen, „doch maßgebend ist zu guter Letzt nur die Entscheidung – und die war wichtig und richtig“.

Ein wertvoller Ansprechpartner war in diesem Zusammenhang die WFG in der Person von Stefanie Sonnet. „Ohne diese fachkundige Beratung, konkrete Begleitung und strukturelle Förderung hätten mir wichtige Voraussetzungen gefehlt – dann hätte ich diesen Schritt kaum gewagt.“ Im Zuge der angestrebten Existenzgründung habe er „einfach mal im St.Vither Büro angeklopft“, wo ihn besonders „die präzise Hilfestellung“ überzeugt habe.

„Da saß jemand, der meine Überlegungen präzise nachvollziehen und mir das Ganze in einer verständlichen Sprache darlegen konnte.“ In dieser bewegten Zeit für ihn und ebenso für seine Frau („die mich als erste in meinen Plänen ermutigt hatte“) „ein wichtiger Impuls, da ich merkte, dass hier jemand ein Gespür für meine persönliche Situation entwickelte“. Weshalb er anderen, meist deutlich jüngeren Handwerkern den Rat gibt, „die Entscheidung zur Selbstständigkeit nicht zu lange vor sich herzuschieben“. Ein Schritt, den in der Zwischenzeit ebenfalls ein früherer Kollege gegangen ist – in der Person von Alain Faymonville aus Elsenborn, mit dem Danny Fank zeitweise „in einer Art Verbund“ zusammenarbeitet.

„Vorerst möchte ich kein Personal, ich arbeite aktuell lieber alleine. Das garantiert vor allem berufliche Unabhängigkeit.“ Hieraus hat sich eine lose Kooperation „quasi auf Zuruf“ ergeben. „Besonders bei Projekten, von denen ich aus Erfahrung weiß, dass sie meine Kapazität übersteigen.“ Wichtig sei nur „ausreichend Vorlauf und genaue Absprache“. Neben Alain Faymonville auch punktuell mit Markus Schleck aus Honsfeld.

„Wir wissen ganz einfach, wie der andere tickt – handwerklich wie menschlich. Und können aufeinander zählen. Das mindert für alle den Stress und schafft die Möglichkeit, auch mal ein größeres Vorhaben anzugehen.“ Etwa einen kompletten Neubau oder aber eine größere Renovierung, „für die aufgrund des Urlaubs des Hausherrn nur ein strikt terminierter Zeitrahmen zur Verfügung steht“.

Stress bei der Akquise kennt Danny Fank übrigens keinen – „in der Hoffnung, dass das so bleibt“. Außerst wichtig bleibe die Mund-zu-Mund-Werbung. „Ich wundere mich schon manchmal, wie ich von einem zum anderen weitergereicht werde.“ Wesentlich sei zudem die Verankerung im Ort, im Umfeld, etwa über das Vereinswesen. „So ergibt ein Kontakt schnell den nächsten.“

Hierbei ist er zu einer maßgebenden Erkenntnis gelangt: „Handwerk definiert sich über Qualität – heute noch mehr als vor zehn, zwölf oder zwanzig Jahren.“ Oder anders ausgedrückt: „Ich denke, wer seine Arbeit richtig macht, wird immer neue Aufträge erhalten.“

In diesem Kontext hat Danny Fank „ein verändertes Anspruchsdenken der Kundschaft erkannt“. Nicht zuletzt bei der jüngeren Generation, „die heute großen Wert auf eine gehobene Inneneinrichtung legt, selbst bei Neubauten, die oft erst fertiggestellt bezogen werden, zumindest im Wohn-, Bad- und Schlafbereich“. Wogegen die Menschen früher, nach Einzug ins Haus, die Sache provisorischer und bescheidener angingen und „erst allmählich hier und dort nachrüsteten.“

Übrigens sieht der Büllinger in seinem Einzugsgebiet kaum richtiges Konkurrenzdenken. Der Eifeler „Markt“ sei „groß genug für die meisten Mitbewerber“, die nahezu alle in einem überschaubaren lokalen Rahmen tätig sind und sich von regelmäßigen Schulungen kennen. „Wir laufen uns immer mal wieder über den Weg – da tut keiner dem andern weh.“

Er selbst habe es jedenfalls bisher geschafft, nicht unbedingt Tag für Tag Hunderte Kilometer abspulen zu müssen. Denn wichtig ist Danny Fank „ein möglichst genau geregelter Tagesablauf, gerade auch als noch recht frischer Familienvater“, bei dem das eineinhalb Jahre junge Töchterchen die ein, zwei Stunden im Anschluß an den (recht)zeitigen Feierabend „beherrscht“.

<p>Im Büro im schmucken Eigenheim in Büllingen kann Danny Fank auf ebenso tatkräftige wie kompetente Zuarbeit seiner Frau Corinne am Schreibtisch bauen.</p>
Im Büro im schmucken Eigenheim in Büllingen kann Danny Fank auf ebenso tatkräftige wie kompetente Zuarbeit seiner Frau Corinne am Schreibtisch bauen.

 

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