Nein Herr Radermacher, ich habe nicht Äpfel mit Birnen verglichen, ich mag es nur nicht von Pflaumen belehrt zu werden. Die Umweltministerin ist sehr wohl für die Luftverschmutzung der Kohlekraftwerke, die Kontrolle der deutschen AKWs oder die Umweltverschmutzung durch betrügerische deutsche Autokonzerne zuständig. Nicht zuständig ist sie allerdings für belgische AKWs, von denen angeblich eine Gefahr ausgehen soll. Und die Zwischenfälle in belgischen AKWs. von denen Sie reden, waren nichts als Pannen im nicht-nuklearen Kraftwerk, wie sie immer und überall auf der Welt auftreten, und haben nie zu einer Gesundheitsgefährdung weder der direkten Anwohner noch der belgischen oder deutschen Bevölkerung geführt. Wenn man verlangt, dass die AKWs deshalb geschlossen werden, so muss man auch sein Auto verschrotten, anstatt einen Scheibenwischer, eine Birne, einen Reifen oder den Auspuff zu wechseln. Und nein, ich habe keine Ressentiments gegenüber Deutschland, finde allerdings, dass die Deutschen sehr einseitig „informiert“ und sehr schnell instrumentalisiert werden. Wenn Sie meinen, mit Ihren Freunden aus Aachen die „verschlafenen Belgier“ retten zu wollen, so kommen Sie mir vor wie ein zur Hauptverkehrszeit auf der Herbesthaler Straße herumirrender Fußgänger, der immer wieder in den Himmel schaut und die Autofahrer vor der herabstürzenden Air Force One (die gerade über Washington kreist) warnen will. Die Gefahr, dass Sie und Ihre Aachener Freunde sich bei einem Donner die Hosen vollmachen oder an den Jodtabletten verschlucken, ist um ein Vielfaches höher als die Gefahr einer Verstrahlung durch Tihange oder Doel.
