Strategie im Umgang mit der Coronakrise

Vorweg: Ich stimme der Stellungnahme von Kaleido-Direktor Manfred Kohnen in allen Punkten zu. Nur ist der Titel des Beitrags irreführend: Manfred Kohnen übt nicht in erster Linie scharfe Kritik an der Corona-Strategie, sondern an denen, die nicht müde wurden, diese Strategie zu torpedieren, die Pandemie noch immer zu verharmlosen, sie auf die gleiche Ebene wie eine normale Grippe zu stellen, förmlich dazu aufzurufen, sich den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu widersetzen, Minister, die sie erließen oder ausführten, in den sog. „social-media“ zu beleidigen und zu diskreditieren, diese Maßnahmen (Einschränkung der sozialen Kontakte, Maskenpflicht, Lockdown,..) als verfassungswidrigen Angriff auf ihre „Würde“ und persönliche „Freiheit“ zu geißeln, mit Gleichgesinnten – so auch Mitgliedern der Vivant-Fraktion im PDG – in trauter Gemeinsamkeit mit der AfD und weiteren rechtsradikalen Agitatoren und Gruppen an Demonstrationen in Berlin und anderswo teilzunehmen, noch am 15. Oktober „ein gemütliches Treffen von ‚Ostbelgien steht auf‘ in der Holzheimer Hütte“ zu organisieren und es „trotz Polizeikontrollen wieder schön fanden, sich auszutauschen und Verschiedenes rund um das Thema Corona zu erfahren und zu besprechen“ und sich dabei sehr gefreut haben „dass sich wieder neue Leute zu uns gesellt haben“. Dies alles hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass insbesondere die Eifeler Gemeinden in der Zwischenzeit europaweit einen traurigen Rekord an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erreicht haben, und dass das St.Vither Krankenhaus vor dem Kollaps steht! Was muss denn noch geschehen, damit Ostbelgien und insbesondere die Eifel aufsteht und diese Brandstifter im privaten und öffentlichen Bereich ausbremst.

Kommentare

  • Lieber Lorenz,
    Wie stellst Du Dir denn dieses „Ausbremsen der Brandstifter im privaten und öffentlichen Bereich“ vor?
    Sollte z.B. auch mein wiederholter Hinweis auf die alternative Strategie Schwedens im Umgang mit der Coronakrise zensiert werden? Wie sehr nämlich unsere Mainstream-Wissenschaftler diesen Vergleich scheuen, erkennt man bereits am Aufruf der Gruppe um die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, „Coronavirus-Pandemie: Es ist ernst“. (https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2020_Gemeinsame_Erk...)
    Abbildung 1 macht das überdeutlich. Dort werden die Infektionszahlen Deutschlands seit Anfang September mit allen Nachbarn verglichen. Schweden fehlt! Deutschland schneidet am besten ab.
    Ich habe Abbildung 1 um Schweden ergänzt, das ich aufgrund der Nähe und den zahlreichen direkten Fährverbindungen als einen erweiterten Nachbar Deutschlands betrachte. Und siehe da, jetzt schneidet Schweden am besten ab, und das nicht nur punkto Infektions- sondern auch punkto Sterbezahlen.
    (https://ourworldindata.org/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=tru...)

    Wenn man das Dokument dann zu Ende liest, trifft man auf folgende „Empfehlungen“, die für den GESAMTEN WINTER gelten sollten. Man achte insbesondere auf die dritte und fünfte. Ich zitiere:
    „Darüber hinaus sollen als weitere Schutzmaßnahmen für den gesamten Winter gelten:
    a) konsequenter Schutz von Risikogruppen durch gezielte Maßnahmen,
    b) eine verbesserte Kommunikation der Vorsichtsmaßnahmen in der Bevölkerung mit konkreten Verhaltensempfehlungen und Beispielen,
    c) das konsequente Tragen von Masken auch in Schulen,
    d) die konsequente Nutzung der Corona-Warn-App,
    e) im privaten Bereich Feiern zu vermeiden und Kontakte weiterhin möglichst einzuschränken sowie privaten Treffen im Freien (z.B. gemeinsame Spaziergänge) den Vorzug vor Treffen in geschlossenen Räumen zu geben,
    f) die Schärfung und Kontrolle von Hygiene-Konzepten.“

    Also Maskenpflicht soll in den Schulen bis Ende März 2021 gelten, und Weihnachten sollte in Form eines „gemeinsamen Spaziergangs im Freien“ gefeiert werden. Übrigens mit den Empfehlungen a) (Stichwort "FFP-Masken") und b) bin ich voll und ganz einverstanden.

  • Herr Paasch irrt sich wenn er die verfahrene Situation Menschen in die Schuhe schiebt, die für die Infektionen nun gar nichts können. Auch hat Herr Paasch seine politischen Wurzeln in der PDB vergessen. Die Verantwortung für die Situation in der Belgischen Eifel tragen die Kommunal Verantwortlichen, also die Bürgermeister, die diese Veranstaltungen genehmigt haben. Die Veranstalter tragen auch eine Mitschuld. Dies sollte auch zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Oder zumindest sollte das Instrument der Gemeindeaufsicht in Anspruch genommen werden. In wessen Händen ist die Gemeindeaufsicht der DG? Nun sehe ich auch bei den Einkäufen für meine Familie, wie schlampig mit den COVID-19 Regelungen in den Supermärkten umgegangen wird. Da wurde bisher nicht eingegriffen. Es sind noch immer viele Menschen unterwegs, deren Nasen frei sind. Das sind nicht nur Corona Leugner. Es sind sehr viele Menschen mit Atemwegserkrankungen unterwegs, die leider keine Luft bekommen. Bisher wurden keine Zahlen im Einzelhandel erfasst. Dann kam noch ein Problem in der Belgischen Eifel hinzu, die Schüler mussten in überfüllten Bussen zur Schule gebracht werden. Da halfen auch keine Masken! Die Schule wurde zum Superspreader-Event. Der dafür verantwortliche Bildungsminister ist mittlerweile zurückgetreten. Wer ist nun Schuld? Vielleicht sogar die P....

  • Weil es in Belgien leider zu viele Menschen u.a. mit querulanter Geisteshaltung oder Wahrnehmungsstörungen gibt (noch heute: ich sehe keine 2. Welle), ist das schwedische Konzept in Belgien zum Scheitern verurteilt und es ist in den letzten Wochen, als man mehr auf Eigenverantwortung gesetzt hat, krachend gescheitert.

    Eigenverantwortung funktioniert bis zu einem gewissen Grad in Schweden und bei einem Teil der Bevölkerung in Belgien. Bei einem zu großen Teil leider - warum auch immer (*) - nicht.

    Lorenz Paasch hat vollkommen Recht.
    Aber man könnte dies auch in den Wald hinein rufen. Den gibt es nicht nur in der Eifel zur Genüge.

    (*)
    Von der Dummheit - Dietrich Bonhoeffer

    Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.
    Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden.
    Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen.
    Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.

  • Die Zustände in den Lütticher Krankenhäusern, nach der Klinik Mont Legia nun das CHU Sart Tilman:

    "https://www.levif.be/actualite/sante/un-infirmier-liegeois-dans-2-semain...

    Frage: Haben wir nun WEGEN der getroffenen Beschränkungen oder TROTZ ihrer solche Zustände?
    Wäre wie in Schweden alles im grünen Bereich, wenn Belgien (und alle anderen Länder natürlich auch in mehr oder weniger gleichen Masse) statt auf Gesetze und Verordnungen auf Freiwilligkeit, auf Einsicht und Verantwortungsbewusstsein ihrer Bürger gesetzt hätten?

    In Schweden alles im grünen Bereich? Echt? Da erstaunt das hier doch sehr:

    "13.54 Uhr: Nach einer schnellen Zunahme der Infektionen in Schweden kündigt Ministerpräsident Stefan Löfven strengere Maßnahmen in drei weiteren Regionen des skandinavischen Landes an. Die Lage sei "sehr ernst", sagt er auf einer Pressekonferenz. Mehr und mehr Intensivbetten würden nun zur Behandlung von Covid-19-Patienten genutzt. "Die Pause, die wir diesen Sommer hatten, ist vorbei." Feiern in Restaurants würden auf acht Personen beschränkt." (SPIEGEL-Online)

    „Wir gehen langsam, aber sicher in die falsche Richtung“, warnte Staatsvirologe Tegnell seine Landsleute Anfang Oktober und appellierte an seine Landsleute, sich an die Vorgaben zu halten.

    Ja, aber anscheinend funktionierte das mit der Freiwilligkeit beim Einhalten der "Empfehlungen" doch nicht überall so ganz, nachdem das schon in der Studentenhochburg Uppsala nicht mehr der Fall war.

    Und in der sonst so gerne gelobten Schweiz?
    "In der Schweiz droht angesichts der weiterhin stark steigenden Zahl von Ansteckungen ein Engpass auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Wenn sich die Fallzahlen so weiterentwickelten wie bisher, könnte es sein, dass die Auslastung dort in fünf Tagen erreicht werde, sagte Virginie Masserey, Leiterin des Bereichs Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG)." (ZEIT-Online)

  • Sehr geehrter Herr Leonard,

    Alle Lockdown-Befürworter wiederholen heute gebetsmühlenartig angesichts der (noch) ausbleibenden 2. Welle in Schweden, dass die Schweden wohl eher zur Eigenverantwortung fähig seien, als die übrigen Europäer. Das ist seltsam, denn als die erste Welle in Schweden heftiger zuschlug als bei den skandinavischen Nachbarn, wurde genau anders herum argumentiert, sprich dass eben Schweden schlecht beraten war, auf diese famose Eigenverantwortung zu setzen.

    Was Schweden tatsächlich von den anderen Europäern unterschied und unterscheidet, ist die völlig andere Strategie, die wohl dazu geführt hat, dass Schweden den Aufbau seiner Herdenimmunität, insbesondere in den warmen Jahreszeiten, eben NICHT behindert hat.

    Des Weiteren kam den Schweden wohl zugute, dass ihnen, soweit ich das überblicken kann, nicht jeden Tag die „Jahrhundertpandemie“, der „epochale Notstand“, etc. vor Augen gehalten wurde. Es ist bekannt, dass Angst, Dauerstress und fehlende soziale Kontakte das Immunsystem schwächen. Könnte es nicht sein, dass die fehlende Herdenimmunität und die Schwächung des Immunsystems, beides hausgemacht, mit dazu beigetragen haben, dass unsere Krankenhäuser nun überlastet sind?

    Quellen:
    https://www.sueddeutsche.de/medien/russ-mohl-gastbeitrag-corona-panikorc...
    https://www.psych.mpg.de/2314943/pm1604-angst-immunsystem

  • Herr Schmitz, das "Ausbremsen" besteht darin, aufzuzeigen, dass Leute wie Sie, die scheinbar noch nicht einmal ein Problem darin sehen, dass beim Versuch eine vermeintliche Herdenimmunität zu erreichen, sehr viel mehr Menschen sterben würden (Ihre menschenverachtende Haarspalterei "vertretbar"/"vertretbarER"), genau das sind, was in dem Leserbrief beschrieben wird: Brandstifter.

  • Lieber Gerhard,
    Du vertrittst offenkundig die Meinung, dass das Ende der Pandemie am besten durch eine bewusst anzustrebende "Herdenimmunität" erreicht werden kann. Genau diese These vertritt Dr. Meyer, selbsternannter Eifeler "Chefvirologe" , Vivant-Gründer und "Experte" bei "Ostbelgien steht auf" seit Monaten. Und Du ziehst dabei - wie selbiger Dr. Meyer - in deinem Beitrag die vom schwedischen Chefvirologen Anders Ternell angeblich verfolgte Strategie an. Du schreibst: "Was Schweden tatsächlich von den anderen Europäern unterschied und unterscheidet, ist die völlig andere Strategie, die wohl dazu geführt hat, dass Schweden den Aufbau seiner Herdenimmunität, insbesondere in den warmen Jahreszeiten, eben NICHT behindert hat".
    Wie falsch diese Interpretation des "schwedischen Weges" ist, geht wohl mehr als eindeutig aus einem Interview hervor, das Anders Ternell am 27. Oktober mit ZEIT- Online führte. Auf die Frage, ob er eine "Herdenimmunität" anstrebe, antwortete er: "Herdenimmunität anzustreben, ist weder ethisch noch sonst wie vertretbar. Selbst wenn jüngere Menschen weniger schwere Verläufe haben und seltener sterben – es kann dennoch vorkommen. Das zu akzeptieren, ist aus einer Perspektive der öffentlichen Gesundheit nicht gut. Hinzu kommt: In der Geschichte gab es bisher keine Infektionskrankheit, bei der eine Herdenimmunität die Übertragung vollends aufgehalten hat, ohne dass es zuvor eine Impfung gab. Und das wird auch bei Covid-19 nicht passieren" (https://www.zeit.de/wissen/2020-10/anders-tegnell-corona-lage-schweden-s...).
    Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

  • Ach Lorenz,

    Genau diese Aussagen von Tegnell hatte ich bereits kommentiert, siehe https://www.grenzecho.net/44330/artikel/2020-10-26/auch-der-rest-von-eur...

  • Nein Herr Schmitz, suchen sie sich für ihre Haarspalterei einen anderen Partner.

    Ich bin nicht für einen Lockdown sondern dafür, die Pandemie einzudämmen, um die Überlastung der Gesundheitssysteme zu stoppen und Menschenleben zu retten.
    Dies ist die einzige Möglichkeit, auch die Wirtschaft zu schützen.

    Zum X-ten mal: wenn die Eigenverantwortung und der gesunde Menschenverstand dazu nicht ausreichen, müssen eben staatliche Maßnahmen ergriffen werden, die zu Einschränkungen von Kontakten führen. Mit Erfolg, wie erneut ganz langsam und hoffentlich nachhaltig sichtbar wird.

    Dass staatliche „Zwangsmaßnahmen“ überhaupt notwendig sind, verdanken wir u.a. Ihnen, Herr Schmitz und ihren Mitstreitern, für die zeitweilige persönliche Einschränkungen unzumutbar sind und die, statt sich gemeinsam der Corona-Herausforderung zu stellen, nur Zweifel sähen und Menschen verunsichern.

    Sie kritisieren die Politik, Virologen, Wissenschaftler und torpedieren den notwendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt in dieser gesamtgesellschaftlichen Krise.

    Machen Sie sich nützlich.

  • Sehr geehrter Herr Leonard,

    Sollte es zutreffen, wie Sie behaupten, dass es mir und meinen Mitstreitern zu „verdanken sei, dass staatliche Zwangsmaßnahmen überhaupt notwendig sind und nur Zweifel gesäht und Menschen verunsichert werden“, so liegt das vielleicht auch daran, dass „meine Mitstreiter und ich“ die besseren Argumente haben, was nicht überrascht, da Sie und „Ihre Mitstreiter“ seit längerem sich mit Beschimpfung, Betroffenheit und Empörung begnügen.

    Also nochmal:

    a) Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass ein Lockdown bei der Pandemie-Bekämpfung NACHHALTIG nützlich ist? Die objektive Beobachtung lässt geradezu das Gegenteil vermuten, siehe Spanien, Frankreich, auch Belgien im Vergleich mit …. Schweden.

    b) Ist es nicht so, dass Schweden dank seiner anderen Strategie der Herdenimmunität deutlich näher gekommen ist, als die Lockdown-Staaten, auch wenn diese möglicherweise nicht ausdrücklich „angestrebt“ wurde.

    c) Können Sie ausschließen dass die Schweden aufgrund dieser alternativen Strategie ihr Immunsystem möglicherweise weniger ramponiert haben, oder anders gewendet, können Sie ausschließen, dass Panikmache (Spahn spricht von Jahrhundertpandemie wissend, dass die BRD dieses Jahr noch keine Übersterblichkeit verzeichnet) und verordnete Einsamkeit das Immunsystem derart geschwächt haben, sodass Viren (ob Corona oder Grippe) ein leichteres Spiel haben?

    d) Ist es nicht tatsächlich zweckdienlicher die vulnerablen Menschen mit FFP-Masken auszustatten, anstatt allen die Alltagsmaske aufzuzwingen?

    Ich finde, dass bei der Beantwortung, oder zumindest der Kenntnisnahme dieser Fragen es nichts zu empören gibt.

    Übrigens ist „Verunsicherung“ denn nicht der erste notwendige Schritt, den ich gehen muss, um den Menschen zu beruhigen, der aus meiner Sicht zu Unrecht in Panik verfallen ist? Und nochmal zum Mitschreiben, ich habe Corona niemals verharmlost, und werde auch die Grippe niemals verharmlosen. Aber ich werde mich davor hüten, den Menschen auf penetrante Weise irgendeine Angst, oder schlimmer Panik in den Kopf einzuhämmern. Wenn Sie Ihr Kind jeden Abend vor dem Schlafengehen daran erinnern, dass Sie es nicht ausschließen können, dass es Besuch von einer Spinne bekommt, wird Ihr Kind binnen einigen Tagen eine wahre Spinnenphobie entwickeln und keine einzige Nacht mehr ruhig schlafen können.

  • Schweden, Schweden, ich höre immer nur Schweden.

    Glückliche Regierung dort, wenn sie über ein Staatsvolk herrschen kann, das sich gutwillig auf Zuruf lenken lässt und das sich freiwillig den auch dort durchaus bestehenden Regeln, „Empfehlungen“ genannt, unterwirft. Tegnell: „In Schweden akzeptieren 80 bis 90 Prozent der Menschen die Einschränkungen, die gelten. Noch nie war das Vertrauen in die Gesundheitsinstitutionen so hoch.“

    Aber wenn diese „Empfehlungen“ nun verschärft werden müssen, dann doch wohl, weil sie nicht wirksam genug waren … oder doch nicht so befolgt wurden, wie es nötig gewesen wäre.

    Wenn man den Herrn Schmitz richtig interpretiert, dann ist die Überlastung der Kliniken hierzulande (ich habe die Beispiele Mont Legia und Sart Tilman angeführt) nun durch Kontaktbeschränkungen und Lockdown geradezu zwangsläufig und fahrlässig heraufbeschworen worden.

    Warum wurden und werden eigentlich bei jeder ansteckenden Viruserkrankung Isolations- und Quarantänemaßnahmen ergriffen, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren, wenn es doch eher nützlich wäre, den Dingen ihren Lauf zu lassen, um eine Herdenimmunität „aufzubauen“ oder „anzustreben“ oder „einzukalkulieren“ oder sozusagen als Mitnahmeeffekt „einzuplanen“?

    Eine solche Herdenimmunität hat es bei einer Epidemie doch noch nie ohne Impfung gegeben: Pocken, Kinderlähmung, Masern. Das bestätigt auch Dr. Tegnell: „In der Geschichte gab es bisher keine Infektionskrankheit, bei der eine Herdenimmunität die Übertragung vollends aufgehalten hat, ohne dass es zuvor eine Impfung gab. Und das wird auch bei Covid-19 nicht passieren . » (a.a.O. schon von Herrn Hezel zitiert)

    Auf dem Holzweg sind sicher auch die Briten, die gerade erst einen erneuten Lockdown auferlegt bekommen haben. Johnson, nun ja, von dem konnte man auch nicht erwarten, dass er auf die ostbelgischen Koryphäen Meyer, Schmitz und Scholzen hören würde.

    Kleine Fußnote: Wie immer gibt da welche, die aus der Situation noch Kapital schlagen wollen. Heute im GE eine ganzseitige Anzeige eines deutschen Möbelhauses: „Lange Einkaufsnacht 7.11.- Uneingeschränkte Grenzüberfahrt möglich.“ Kleingedruckt allerdings: „Restaurant geschlossen“

  • Eine Dissonanz im Lobgesang auf das schwedische Modell, noch dazu aus dem eigenen Lager:
    https://www.watson.ch/international/interview/742878970-coronavirus-in-s...

    Und in der im Interview erwähnten Schweiz?
    (Es datiert vom 15.10. und ist also in puncto Entwicklung der Fallzahlen nicht auf dem neuesten Stand.)
    Da schießt die Grafik senkrecht nach oben durch die Decke:
    https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=schweiz+corona+zahlen

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