Dortmund will nach magischer Nacht über Paris nach Wembley

<p>Das Tor zum Halfinale ist geöffnet: Niclas Füllkrug trifft zum 3:2 für die Borussia.</p>
Das Tor zum Halfinale ist geöffnet: Niclas Füllkrug trifft zum 3:2 für die Borussia. | Foto: dpa

Sie alle hatten sich im Königssaal des deutschen Fußballs in den Armen gelegen, kunterbunt vom Finale geträumt, in der Kabine gegrölt, „auch mal ein Radler“ auf die Rückkehr in den europäischen Hochadel getrunken, wie Torhüter Gregor Kobel verriet. Der sagenhaft starke Marcel Sabitzer, Mats Hummels nach seiner wilden Achterbahnfahrt, der herausragende Julian Brandt. Niclas Füllkrug zeigte energisch die Richtung an: „Jetzt gibt es nur noch ein Ziel – Wembley!“

Tatsächlich: Der BVB kann in einer höchst kuriosen Saison, in der er unter den besten vier Mannschaften Europas, aber nur unter den besten fünf Mannschaften Deutschlands steht, das Champions-League-Finale am 1. Juni erreichen. In der Londoner Kathedrale des Fußballsports, ganz wie 2013 im (verlorenen) „German Endspiel“ gegen Bayern München. Er habe „selten eine solch überschäumende Freude in den Gesichtern der Menschen gesehen“, berichtete Watzke, „für die Visitenkarte des Klubs ist das außergewöhnlich“. Nur Paris St. Germain und Kylian Mbappe stehen Anfang Mai noch im Weg.

Der Booster fürs Selbstbewusstsein und eine 100-Millionen-Euro-Spritze fürs Bankkonto helfen dem BVB auf allen Ebenen. „Ich versuche immer, nicht so euphorisiert in Interviews zu sein, aber das war magisch. Das Stadion hat gebrannt“, sagte Füllkrug, dem seine vorherige Neun-Spiele-Torflaute „scheißegal“ war: Dieser Treffer zum 3:2 war wichtiger als alles andere. Bei Sabitzers 4:2 versank das komplette Stadion in einer Ekstase, die an die besten Tage unter Jürgen Klopp erinnerte. „Es war ein geiles Spiel für alle Menschen, die zugeschaut haben“, sagte Brandt, die Trophäe für den Spieler des Abends reichte er verbal an Sabitzer weiter: „Er hatte einen brutalen Impact.“ Als es ganz bitter dahin zu gehen schien, riss der Österreicher das Duell beim Stand von 2:2 nach 2:0 ein zweites Mal herum.

Als Watzke letztlich doch sanft schlummerte, tat er dies nicht ohne Genugtuung. In schwierigen Zeiten hatte er an seinem Trainer Edin Terzic eisern festgehalten, gegen alle Widerstände. „Manchmal ist es schon richtig, sich als Verantwortlicher nicht mitreißen zu lassen, sondern kühl und analytisch zu bleiben. Wir sind sehr froh, dass wir unseren Weg gegangen sind.“ (sid/leo)

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