Der Versuch, falsche Behauptungen zu relativieren

Die Art, wie Roger Franssen per Interview falsche Zahlen zu den Kindergartenkindern verbreitet hat, nannte Bürgermeister Patrick Thevissen zurecht „Fakenews“. Dessen Klarstellungen dazu als politischen Rundumschlag zu betiteln, täuscht darüber nicht hinweg. In seinem Leserbrief versucht Roger Franssen, seine falschen Zahlen nunmehr mit einer neuen Unwahrheit zu relativieren. Ihm zufolge soll sich die globale Zahl an Kindern in der Schule Lontzen reduzieren. Woher der Unionsführer dies nimmt, bleibt sein Geheimnis. Die aktuellen Zahlen der Schulleitung lassen diesen Schluss jedenfalls nicht zu.

Was aber sicher ist, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat sich der absolut überwiegende Teil der Elternschaft zum Verbleib in einer fusionierten Schule entschieden. Seine Behauptung, die Eltern und deren Kinder wären am Ende die Leidtragenden dieser Fusion, ist daher nichts anderes als der Versuch einer besserwisserischen Bevormundung. Derzeit durchaus nicht unüblich für konservative Werte-Unionisten aus dem Lager der Langzeitpolitiker.

Schließlich war man ja schon in Amt und Würden, als so mancher Elternteil noch die Schulbank drückte. Mit seinem Lamento zur fehlenden Bürgerbeteiligung soll diese Haltung kaschiert werden. Die unionseigene Bürgerbefragung Ende 2023 wird dabei geflissentlich übergangen.

Angesichts einer 95-prozentigen Nichtbeteiligung der angeschriebenen Haushalte nicht verwunderlich. Mit der steilen Wachstumsthese von mehr Ort = mehr Familie = mehr Kinder = mehr Lehrer glauben Teile der Union in irgendeiner Zukunft pädagogisch mit der jetzigen Fusion gleichziehen zu können. Eine fraktionsübergreifende Mehrheit des Gemeinderates wollte auf diesen Sankt-Nimmerleins-Tag nicht warten. Folgerichtig haben wir die Verhandlungen zum Geländeankauf in Lontzen vorerst ausgesetzt.

Hätte der Oppositionsführer zu Zeiten eigener Mehrheiten diese geführt, hätte er all seine Schulträume „sanft und überlegt“ verwirklichen können, ohne Bürgerbeteiligung, wie früher schon. Die „Kontakte“ hatte er ja.

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