Manipulationsversuch: Jillert Anema soll Kollegen gebeten haben, „nicht allzu hart zu sein“

Steht im Mittelpunkt der Geschichte: der Holländer Jillert Anema. | Photo News

Das Nationale Olympische Komitee bestätigte am Donnerstag einen Bericht der Zeitung „De Volkskrant“.

Danach soll der holländische Trainer Jillert Anema, der in Sotschi für die französische Mannschaft arbeitete, den niederländischen Teamchef Arie Koops gebeten haben, im direkten Duell bei der Teamverfolgung „nicht allzu hart gegen die französische Mannschaft zu sein, weil ein demütigendes Ergebnis finanzielle Konsequenzen“ für die Mannschaft haben könnte.

Das NOK stellte fest, dass ein solches Verhalten von Anema dem Ethikkodex des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) widerspreche und bedauerte den Vorfall. Konsequenzen gebe es aber derzeit nicht. Das Team habe damals „Anemas Vorschlag energisch abgelehnt“, hieß es in der NOK-Erklärung.

Der Präsident des Weltverbandes ISU, Jan Dijkema, sagte der Agentur ANP, dass die ISU bisher nicht über den Fall informiert war. „Das hören wir hier zum ersten Mal.“, sagte er. Die ISU habe das NOK um weitere Informationen gebeten. Der damalige Chef de Mission Maurits Hendriks bestätigte indes in Gangneung, dass Anema am 21. Februar 2014 Koops mit dem entsprechenden Wunsch angesprochen hatte.

Anema weilt derzeit in Pyeongchang als Trainer von Jorrit Bergsma und dessen amerikanischer Frau Heather. Am Donnerstag gewann Bergsma unter seiner Anleitung Olympia-Silber über 10.000 Meter. Das niederländische Herren-Team hatte in Sotschi die Franzosen mit einer Zeit von 3:44,48 Minuten um 8,69 Sekunden besiegt.