„Kleiner Krieg“ beim Eislauf-Gold: Hendrickx will es „krachen lassen“

Hoch das Bein: Loena Hendrickx (18) bei ihrer Kurzkür in Aktion. | belga

Zwei Weltrekorde gelaufen, die Konkurrenz deklassiert und das erste Gold für die Olympischen Athleten aus Russland vor Augen: Aber dennoch fanden die pingeligen Eisprinzessinnen Alina Sagitowa und Jewgenija Medwedjewa im übertragenen Sinne noch mehrere Staubkörner unter ihren Kufen. „Ich muss noch mit mehr Geschwindigkeit in die Sprünge gehen, die Landungen müssen sanfter werden, und ich muss mehr Emotionen zeigen“, sagte die gerade einmal 15 Jahre alte Sagitowa selbstkritisch. Medwedjewa war ebenfalls nicht mit sich zufrieden: „Die Sprungkombination hätte besser sein können.“ Und doch: Kaum etwas ist sicherer bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang als ein Sieg einer der beiden Ausnahmeläuferinnen in der Kür-Entscheidung am Freitag (10. Uhr Ortszeit/2 Uhr MEZ) in der Gangneung Ice Arena. Selbst die drittplatzierte Kanadierin Kaetlyn Osmond dürfte im Normalfall keine Siegchance haben.

Spielerisch leicht hatte zunächst Weltmeisterin Medwedjewa ihre eigene Kurzprogramm-Bestmarke von 81,06 auf 81,61 Punkte gesteigert. Nur Minuten später konterte die Europameisterin und erlief 82,92 Zähler. Fragen nach der sporthistorischen Bedeutung des möglichen ersten OAR-Goldes wollte Medwedjewa nicht beantworten: „Ich denke nicht an eine Medaille. Ich will eine saubere Kür laufen und mit meiner Leistung zufrieden sein.“

Ein ähnliches Ziel hat sich die belgische Starterin Loena Hendrickx gesetzet. „Ich will es krachen lassen auf dem Eis“, sagte die 18-Jährige der VRT, die in der Kurzkür auf Madonnas „Frozen“ lief und mit 55.16 Punkten auf Platz 20 landete. „Ich habe nur einen Sprung gemacht und den nicht perfekt. Wenn ich diesen Fehler nicht gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich mit fünf weiteren Punkte belohnt worden“, sagte die Olympia-Debütantin.

(calü/dpa)