Vettel gegen Hamilton: Wird auch Monaco ein Fall für zwei?

Das Spektakel in Barcelona zeigt: Der Zweikampf zwischen Spanien-Sieger Lewis Hamilton und Ferrari-Star Sebastian Vettel hat das Zeug zu einem weiteren epischen Duell in der Formel-1-Historie. | afp

In den Häuserschluchten von Monaco könnte die erstaunliche Harmonie der Formel-1-Titelrivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton einen Grenztest erfahren. Der schillernde Stadtkurs lädt zu halsbrecherischen Zentimeter-Zweikämpfen ein und bietet keinen Raum für Fehler und Spielereien. „Es geht darum, in jedem der verbleibenden Rennen Leistung zu bringen. Wer konstanter ist, wird gewinnen“, sagte Hamilton mit Blick auf das Titelrennen, das sich schon vor dem sechsten Grand Prix der Saison am Wochenende zum Fall für zwei entwickelt hat. Beim packenden Europa-Auftakt in Spanien erreichte das Duell zwischen Ferrari-Star Vettel und Mercedes-Steuerkünstler Hamilton zuletzt einen ersten Siedepunkt. Trotz knallharter Manöver und rundenlanger Hatz beschworen die beiden Top-Piloten ihren gegenseitigen Respekt und ihre Achtung für das Können des anderen.

Doch übersteht dieser Frieden auch den Dauerstress eines zunehmend intensiveren Kampfs Mann gegen Mann, bei dem es auf der Strecke bald auch krachen könnte?

Angesichts des engen Kräfteverhältnisses zwischen Mercedes und Ferrari dürfte der Druck auf die beiden Spitzenfahrer von Rennen zu Rennen wachsen. Nur sechs Punkte Vorsprung nimmt Vettel mit in den Klassiker von Monaco. „Ich hoffe, dieser Kampf dauert bis zur allerletzten Runde in Abu Dhabi an. Das ist es, was die Formel 1 braucht“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. In den vergangenen vier Jahren fuhr im Fürstentum stets ein Silberpfeil als Erster über die Ziellinie.

Noch genießt Hamilton diese Herausforderung. „Darum fahre ich Rennen, genau das hat mich überhaupt zum Rennfahren gebracht. Enge Zweikämpfe mit einem viermaligen Weltmeister, das ist fantastisch“, sagte der Brite. Vettel indes kann sich bei aller Freude über die neue Spannung noch ein besseres Szenario vorstellen. „Die Idee von knappen Schlachten ist ja ganz nett, aber eigentlich wollen wir nicht nah dran an ihnen sein, sondern ihnen möglichst davonfahren“, meinte der 29-Jährige. (dpa)