Tod der Ehefrau treibt Rio Ferdinand in den Ring

Rio Ferdinand gab am Dienstag per Twitter seine Pläne offiziell bekannt. | afp

Im Mai 2015 war es dunkel geworden im Leben von Rio Ferdinand. Nach kurzem Kampf gegen den Brustkrebs starb seine Ehefrau Rebecca Ellison. Eine Tragödie für ihn und die drei gemeinsamen Kinder.

Ohne Kraft und Lebensmut beendete der ehemalige Kapitän von Manchester United und der englischen Fußball-Nationalmannschaft Tage später seine erfolgreiche Karriere. Zwei Jahre später ist Ferdinand aus den Tiefen des Lebens aufgetaucht – und hat wieder ein Ziel: Der ehemalige teuerste Verteidiger der Welt will Profiboxer werden.

Ferdinand gab am Dienstag per Twitter seine Pläne offiziell bekannt. Für den Start seiner zweiten sportlichen Laufbahn benötigt der heutige TV-Experte im Fußball allerdings noch eine Lizenz.

Ferdinand wird in zwei Monaten 39, ein stolzes Alter für den Beginn einer Box-Karriere wahrscheinlich im Cruisergewicht (bis 90,7 kg). Doch Ferdinand ist fit. Stolz präsentiert er sich in einem Video bei der Pratzenarbeit. Der Oberkörper ist muskulös, gut definiert und zeugt von einer systematischen Trainingsarbeit. Ein logisches Resultat, denn nach dem Schicksalsschlag war das Box-Gym zu seinem neuen Zuhause geworden. „Ohne das Gym wüsste ich nicht, wo ich meine Zeit verbracht hätte. Die Zeit, in der man ansonsten an nichts denkt oder darüber, was mit meinem Leben passiert“, sagte der Mann aus dem Londoner Stadtbezirk Peckham, der seine Fußballer-Karriere 1995 bei West Ham United begonnen hatte. Seine Blütezeit erlebte er im roten Trikot von ManUnited. Mit dem Rekordmeister gewann er sechs Premier-League-Titel sowie 2008 die Champions League. Für die Nationalmannschaft lief er 81-mal auf. Zweimal war er teuerster Defensivspieler der Welt.

„Rio Ferdinand weiß, was es braucht, an die Spitze zu kommen. Jetzt will er es noch einmal schaffen“, so lauten die kraftvollen Worte in dem Video. Sie zeugen von Entschlossenheit und dem unbedingten Willen, auch im Ring Großes leisten zu können. Das Motto seines Umstiegs lautet: „Vom Verteidiger zum Herausforderer.“ (sid)