Massenpanik und 1.527 Verletzte in Turin - Behörden in der Kritik

Auf dem Platz San Carlo in Turin waren am Samstagabend rund 30.000 Menschen. | dpa

Viele der Opfer hatten Schnittverletzungen. Zeitgleich wurde am Montag nach möglichen Verursachern der Panik gesucht. Am Samstagabend hatte beim Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid vermutlich ein Geräusch und die Angst vor einem Anschlag die Leute in die Flucht getrieben. Ein Junge liegt noch schwerstverletzt auf der Intensivstation. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. „Sehr viele Verletzte haben sich an Glas geschnitten, und das hätte leicht vermieden werden können“, sagte der Gesundheitsbeauftragte der Region Piemont, Antonio Saitta. Die Kommune erklärte, es werde untersucht, ob und warum Schwarzhändler Flaschen verkauften und wer dafür verantwortlich sei. Die Ermittler prüfen auch, ob ein Knallkörper gezündet worden war und die Leute danach die Flucht ergriffen haben. Auf dem Platz San Carlo waren an dem Abend rund 30.000 Menschen.

Augenzeugen berichteten von Chaos und mangelnden Fluchtwegen. Die Masse sei von einer „Angstpsychose“ vor einem Terrorangriff ergriffen gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Präfektur Turin. Medien berichteten von umgefallenen Absperrgittern und Menschen, die „Bombe“ gerufen hätten. Fans berichteten von vollkommener Planlosigkeit und versperrten Fluchtwegen. Der gesamte Platz war mit Glasscherben und Schuhen übersät. (dpa)