Watzke fordert Gefängnis für Gewalttäter

„Wenn dir um 17 Uhr einer das Nasenbein bricht und der läuft dir um 19.30 Uhr schon wieder in der Stadt über den Weg, obwohl er gefasst wurde. Und der Richter schickt ihn nach Hause. Das funktioniert nicht“, sagte der 57-Jährige im ZDF-Sportstudio. Gewalttäter müssten Strafen härter zu spüren bekommen. „Wir müssen eine soziale Ächtung herbeiführen, die müssen auch mal ein oder zwei Tage eingesperrt werden“, forderte Watzke: „Damit die Familie mal merkt: Was hast du denn da für ein Früchtchen rangezogen? Und der Chef am Montag mal merkt: Okay, wo ist denn der eigentlich? Aha!“

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte in der Vorwoche gegen 88 Hooligans mit BVB-Verbindungen bundesweite Stadionverbote ausgesprochen. Die Schläger waren mit Ausrüstung für Krawalle auf dem Weg zu Dortmunds Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 von der Polizei aufgehalten und zurückgeschickt worden.

Watzke betonte die Abgrenzung des Vereins von diesem Personenkreis, der größtenteils der einschlägig bekannten Gruppe „0231 Riot“ zuzuordnen ist. „Diese Gruppe ist keine BVB-Gruppe, die sind auch nicht in unserer Ultraszene“, sagte Watzke: „Damit wollte man dem BVB schaden. Wir haben mit dieser Geschichte gar nichts zu tun.“

Im Interview mit der Bild am Sonntag berichtete Watzke zudem, er habe nach den Vorkommnissen rund um das Leipzig-Spiel Morddrohungen erhalten. „Wenn ich alles veröffentlichen würde, was ich allein in den letzten 14 Tagen unter anderem an Drohbriefen erhalten habe: Das ging von ‚Wir hängen dich auf‘ bis ‚Wenn du durch den Osten fährst, schaffst Du es nicht mal mehr bis nach Sachsen rein‘“, sagte der BVB-Boss. (sid)