Vor Kellerduell mit HSV: Ruthenbeck will „Vollgas“

Stefan Ruthenbecks legte den Fokus nach dem Sieg über Gladbach auf das nächste Endspiel. | dpa



Die Euphorie nach dem Last-Minute-Sieg im Derby ist längst verflogen, Stefan Ruthenbecks Fokus liegt bereits auf dem nächsten Endspiel. „Wir müssen weiter punkten. Das ist Fakt. Die Ausgangssituation ist keine andere als vor dem Sieg gegen Gladbach“, sagte der Trainer des 1. FC Köln vor der Partie beim Hamburger SV am Samstag (18.30 Uhr/Sky): „Wir werden auf Sieg spielen – von der ersten bis zur letzten Sekunde. Wir haben Endspiele ausgerufen und das leben wir auch. Wir wollen abliefern und Vollgas geben.“

„Die Ausgangssituation ist keine andere als vor dem Sieg gegen Gladbach.“

Köln bleibt allerdings auch nichts anderes übrig. Denn verliert der Tabellenletzte in Hamburg, wäre der jüngste Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) wertlos. Der HSV würde dann auf neun Punkte davonziehen – der FC könnte den Rückstand aber auch auf nur noch drei Zähler verkleinern.

Daher ließ sich Ruthenbeck in der Vorbereitung auf das HSV-Duell auch vom Sturmtief Friederike nicht stoppen. Während Schulen geschlossen blieben, Bäume umstürzten und Bahnen in der Stadt stillstanden, lud der Coach bei böigem Wind zum Training.

Die Partie in Hamburg hat für Köln tatsächlich Final-Charakter. „Der Druck ist enorm“, gab Ruthenbeck zu: „Im Training ist richtig Feuer drin. Es geht zur Sache. Ich muss die Spieler eher ein bisschen bremsen, als dass ich sie antreiben muss.“

Die aktuelle Form spricht für Köln, das die letzten beiden Spiele gewonnen hat. Dennoch forderte FC-Sportchef Armin Veh von seinen Spielern Demut. „Wir haben nun mal nach 18 Spielen neun Punkte. Neun!“, sagte er: „Wenn da jemand denkt, wir würden jetzt in Hamburg Favorit sein, hat das mit Demut gar nichts zu tun.“

„Wir haben nun mal nach 18 Spielen neun Punkte. Neun!“, sagte Sportchef Armin Veh.

Auch wenn der HSV in der Liga seit November ohne Sieg ist, will sich Ruthenbeck nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen. „Ob jemand jetzt in der Krise ist oder nicht – das interessiert mich nicht“, sagte er: „Ich schaue viel mehr auf uns und unsere Idee.“ Ob der neue Hoffnungsträger Vincent Koziello in dieser Idee bereits eine tragende Rolle spielt, ließ Ruthenbeck offen. Immerhin sei der 22-jährige Franzose erst unter der Woche verpflichtet worden und müsse die Abläufe noch besser kennenlernen, gab der Coach zu bedenken.

Auch die Trennung von Jörg Jakobs, die knapp 52 Stunden vor dem so wichtigen Spiel in Hamburg bekannt gegeben wurde, soll kein Störfeuer sein. Der Sportdirektor, der den Klub seit der Saison 2012/13 geprägt hat, hat „aus persönlichen Gründen“ um die Auflösung seines bis Sommer laufenden Vertrags gebeten und wird den FC Ende Januar verlassen. „Für die Zukunft wünsche ich dem 1. FC Köln und seinen Fans nur das Beste“, sagte er, „und vor allem eine erfolgreiche Aufholjagd sowie den Klassenerhalt.“ (sid)