Stöger: „Bis zum Winter unten drinstehen“

Köln-Trainer Peter Stöger: „Ich weiß, dass die Situation schwierig ist.“ | Photo News

Allerdings spricht derzeit auch sportlich wenig für das Schlusslicht.

Herr Stöger, gegen Frankfurt haben erneut umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter das Spiel beeinflusst. Hat der Frust darüber Ihre Mannschaft zusätzlich gehemmt?“

Ich glaube, das hat mit den Schiedsrichtern wenig zu tun. Wenn du alle Spiele verlierst, wird es eben irgendwann schwierig. Das macht sich dann vor allem in den Bereichen bemerkbar, in denen man kreativ sein muss. Man überlegt eine Sekunde länger, und dann ist es schon wieder zu spät. Man findet einfach nicht mehr die optimalen Lösungen.

Wie kann denn die Mannschaft nach fünf Niederlagen endlich punkten?

Wir müssen an die Dinge glauben, die wir mal besser gemacht haben, und genau die dann wieder umsetzen. Das ist aber ein komplizierter Prozess. Der Weg nach oben ist immer schwierig, der nach unten geht ziemlich schnell. Und in dieser Situation sind wir gerade, der müssen wir uns stellen.

Die Spieler sagen, man muss jetzt konzentriert weitermachen. Aber müsste man in der Spielvorbereitung vielleicht etwas ändern?

Das kann man machen, aber das wäre Aktionismus, und dafür stehen wir nicht. Wir haben vier Jahre zusammen gearbeitet und uns stetig weiterentwickelt, jetzt waren ein paar Wochen falsch, und wir sollen alles anders machen? Wir kennen unsere Gruppierung, wir kennen unsere Qualitäten. Natürlich sprechen wir Dinge an, die nicht funktionieren. Aber die Grundidee, wie wir mit dieser Mannschaft umgehen, werden wir nicht verändern.

Ist das jetzt nach fünf Spiele schon Abstiegskampf?

Wenn du so startest, ist die Europa League zumindest relativ schwer zu erreichen. Mindestens bis zum Winter werden wir unten drinstehen, ganz egal, was für einen Lauf wir schaffen. Damit müssen wir uns anfreunden. Es geht darum, über den Strich zu kommen.

Wie sieht der Gemütszustand bei Ihnen persönlich aus?

Gelassen bin ich nicht, ich weiß, dass die Situation schwierig ist. Aber ich bin mental relativ robust, auch wenn ich körperlich nicht unbedingt so ausschaue. Ich bin einigermaßen klar und lösungsorientiert und habe die Hoffnung, dass das irgendwann greift. (sid)