Schon der erste Spieltag der 55. Fußball-Bundesligasaison hat es in sich. Für die neuen Trainer Peter Bosz und Domenico Tedesco war der Einstand perfekt: Beiden gelang mit ihren Clubs ein Sieg. Der Video-Assistent funktionierte in München und fiel am Samstag teilweise aus. Premieren-Torschütze war Niklas Süle. In etlichen Stadien gab es Protestplakate gegen den DFB. Und Mario Götze ist wieder da.
AUFREGER: Wegen massiver technischer Probleme kam der Video-Assistent in drei Spielen nicht oder nur eingeschränkt zum Einsatz. Die DFL reagierte mit harscher Kritik am Anbieter. Zum Glück gab es in den betroffenen Partien keine größeren Fehlentscheidungen.
GÖTZE: Gut ein halbes Jahr war Mario Götze wegen seiner Stoffwechselkrankheit beim BVB außen vor. In Wolfsburg fand er den perfekten Gegner für das Comeback – und Götze zeigte Spielfreude. „Da lacht einem das Herz“, sagte Clubchef Hans-Joachim Watzke.
PREMIERENTOR: Das erste Tor der 55. Bundesligasaison erzielte Niklas Süle. Es war im ersten Spiel für den FC Bayern eine „Hoffenheimer Co-Produktion“ mit Sebastian Rudy. Der Premierentreffer fiel wie im Vorjahr in der 9. Minute – damals traf Xabi Alonso für die Bayern.
DEMBÉLÉ: Ousmane Dembélé war mit dem BVB nicht in Wolfsburg. Geredet wurde über den 20-Jährigen trotzdem. BVB-Clubchef Watzke will einen Wechsel nach Barcelona mit einem „dicken, fetten Stoppschild“ verhindern. Es sei denn, Barça zahlt 150 Millionen Euro.
SCHIEDSRICHTER: Manuel Gräfe hat die früheren Schiedsrichterchefs Hellmut Krug und Herbert Fandel kritisiert. Sie hätten ihre Liste so gebastelt, wie sie es gewollt hätten, sagte er dem „Tagesspiegel“. Gräfe sei zu weit gegangen, meint Schieri-Chef Lutz Michael Fröhlich.
PROTEST: In zahlreichen Stadien haben Fans gegen den DFB protestiert. Ob mit den üblichen Gesängen „Scheiß DFB“ oder mit Transparenten à la „Was uns an euch stört…“, „Eure Zerstückelung des Bundesligaspieltages! Pro Samstags 15:30!!!“ und „Fick Dich DFB!“.
TEDESCO: Kompakt, leidenschaftlich im Verteidigen, tolle Konter: Domenico Tedesco gelang mit Schalke ein perfekter Einstand. Und der 31-Jährige scheint variabel zu sein. Wenn Plan A nicht funktioniere, müsse man auch Plan B, C oder D haben – so einfach kann Fußball sein.
WERNER: Alle Leipziger wurden bei ihrer Präsentation auf Schalke im Bild gezeigt – bei Timo Werner blieb die Videowand schwarz. Den Schalkern lag, so die Erläuterung, kein aktuelles Foto vor. Werners Schwalbe vom 2:1 im November soll nicht ursächlich gewesen sein.
PECHVOGEL: Beim Hamburger SV waren ein grotesker Unfall und seine fatalen Folgen der Abschluss einer turbulenten Woche. Beim Torjubel über den 1:0-Siegtreffer gegen Augsburg zog sich HSV-Profi Nicolai Müller einen Kreuzbandriss zu. Diagnose: sieben Monate Pause.
RUNDUM GLÜCKLICH: „Das war eine spezielle Woche“, sagte Mathew Leckie nach der Zwei-Tore-Show für Hertha gegen Stuttgart. In der Vorsaison hatte der Australier für Ingolstadt kein einziges Mal getroffen. Jetzt wurde in Berlin seine Tochter geboren – und Leckie traf.
DEBÜTANT: Dennis Geiger von 1899 Hoffenheim verdiente sich nach seinem Bundesligadebüt gegen Werder Bremen ein Extra-Lob. „Was Dennis heute gespielt hat, war außergewöhnlich. Er hat zwei Ausrufezeichen gesetzt“, sagte Hoffenheims Profichef Alexander Rosen am Samstag.
