Viele Festnahmen: Belgischem Fußball droht Mega-Korruptionsskandal

Stehen im Fokus der Justiz: Ivan Leko, Herman Van Holsbeeck und Mogi Bayat (von links). | Photo News / Collage GrenzEcho



Belgiens Fußball wird von einem Korruptionsskandal ungeahnten Ausmaßes erschüttert. Am Mittwochvormittag nahm die Polizei prominente Protagonisten der Jupiler Pro League fest. Darunter auch Ivan Leko, Trainer von Meister FC Brügge, sowie die bekannten Spielerberater Dejan Veljkovic und Mogi Bayat. Bayat, der wohl bekannteste Spieleragent des Landes, soll auch der Strippenzieher der kriminellen Machenschaften sein. Es geht um Steuerbetrug, Geldwäsche und Spielmanipulationen im großen Stil.

Zudem wurden auch diverse Erstliga-Schiedsrichter, darunter die beiden FIFA-Referees Sebastien Delferière und Bart Vertenten, in Gewahrsam genommen. Auch der ehemalige Anderlecht-Manager Herman Van Holsbeeck sowie ein weiterer Spieleragent wurden abgeführt.

Die Förderale Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittag die großangelegte Razzia, bei der 44 Durchsuchungen im ganzen Land durchgeführt wurden und zahlreiches Beweismaterial sichergestellt wurde. Insgesamt wurden die Räumlichkeiten von zehn Erstligaklubs zwecks Beweissicherung ins Visier genommen. Dazu zählten der FC Brügge, Rekordmeister RSC Anderlecht, Standard Lüttich und Royal Antwerpen. Insgesamt waren 184 Polizisten in Belgien und 36 Beamte im Ausland an den Durchsuchungen beteiligt. Das Gelände der AS Eupen wurde indes nicht von Beamten aufgesucht. Das bestätigte der ostbelgische Erstdivisionär dem GrenzEcho auf Nachfrage.

Koen Geens: „Spielabsprachen untergraben die Integrität des Sports.“

Justizminister Koen Geens (CD&V) äußerte sich nach Bekanntwerden der gründlich von der Justiz vorbereiteten Polizeiaktion besorgt: „Spielabsprachen untergraben die Integrität des Sports. Die Justiz arbeitet an einem fairen Sport.“ Der Politiker verwies darauf, dass die eingeleiteten Maßnahmen im Kampf gegen die Korruption im Sport gegriffen hätten.