Zufriedenheit mit Abstrichen

Die auf mehr als zwei Jahre angelegte Veranstaltungsreihe LokalRunde gehört zu den Anstrengungen der GE-Redaktion, ihren Kontakt zur Leserschaft zu intensivieren. Aus diesem Grund wurden teils sehr ausführliche Telefonate geführt, um den Einwohnern in Aldringen, Braunlauf, Espeler, Grüfflingen, Maldingen, Maspelt, Oudler, Thommen und Weisten den Puls zu fühlen. Der Tenor dieser Gespräche ist eindeutig: Den meisten Bürgern gefällt es in ihren Heimatdörfern gut bis sehr gut. Die Menschen lieben die Naturnähe, ihre Dorf- und Kirchplätze, ihre Wanderwege und Sehenswürdigkeiten. Diese Grundeinstellung hindert sie jedoch nicht daran, aktuelle und zu erwartende Entwicklungen kritisch zu verfolgen.

Praktisch allen neun Dörfern gemeinsam ist die große Schwierigkeit, die junge Leute erfahren, wenn sie in der Heimat ein Eigenheim bauen wollen. Das funktioniert jedoch nur in den seltensten Fällen, meist nur dann, wenn sich Grundstücke im Familienbesitz befinden.

Das ist die eigentliche Krux. Denn es mangelt nicht an Bauland, es steht lediglich zu wenig zum Verkauf. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass sich doch einige Bürger fragen, warum das ehrgeizige Immobilienprojekt auf Kreuzberg mit 44 Wohneinheiten schon praktisch seit anderthalb Jahrzehnten auf der Stelle tritt.

Das fehlende Bauland steht nämlich am Anfang einer ganzen Kette von Entwicklungen. Keine junge Familien das heißt keine Kinder in den Dörfern. Das wiederum entzieht zunächst den Schulen und in der Folge dann den Vereinen den Nachwuchs.

Höhen und Tiefen gewährt der Blick auf das Vereinsleben mit starken Unterschieden, je nach Dorf. Von zentraler Bedeutung ist dabei stets, über welche infrastrukturellen Möglichkeiten die Vereine verfügen: Dorfsaal, Vereinshaus, Dorfhaus …

In der Diskussion stand in diesem Zusammenhang zuletzt Überlegungen zu einem Saalbau in Oudler, auf das die GrenzEcho-Gesprächspartner ebenfalls angesprochen wurden. Ein Neubau scheint angesichts des desolaten Zustands des derzeitigen Vereinslokals unumgänglich.

Überraschenderweise sind nicht einmal alle Oudler für ein solches Projekt zu erwärmen. Alternativ wurde ein Spielplatz, eine Sporthalle oder gar ein Kunstrasenplatz für den Fußballverein gefordert. Andere wiederum sehen schon den Bedarf.

Mit Argusaugen blicken einige Beobachter … aus den Nachbarndörfern auf das, was sich da in Oudler tut oder tun soll. Einige Befragte machten deutlich, dass sie keineswegs damit einverstanden sind, dass die Vereine im größten Dorf der gesamten Gemeinde bevorzugt behandelt werden. Was Vereins- und Dorfgemeinschaften anderswo durch viel Einsatz und Anpacken geschafft hätten, müsse doch auch in Oudler möglich sein. Deshalb darf man gespannt sein, wie die jüngste Entwicklung aufgenommen werden wird: Die Gemeinde Burg-Reuland überlegt nämlich, der VoG Dorfsaal Oudler einen Teil jenes Grundstücks neben der Kantine der SG Rapid zu übertragen, das sie 2009 erworben hatte …

Dies sind nur einige der Themen, die am Sonntagmorgen aufs Tapet kommen sollen. Die Gespräche dürften sich sicherlich auch um die vielbefahrenen Regionalstraßen drehen. Dazu gehören neben der bestbekannten N62 auch die N827. Die kostenfrei befahrbare Verbindung in Richtung Beho wird sehr oft als Alternative zu mautpflichtigen Regionalstraßen genutzt und liegt gerade den Anliegern in Maldingen schwer auf dem Magen.

Die LokalRunde findet am kommenden Sonntag, ab 11 Uhr statt. Alle Einwohner der verschiedenen Ortschaften sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, gern gesehene Besucher, Fragesteller und Diskussionsteilnehmer.

Und wie der Name es vermuten lässt, endet das Ganze mit einer LokalRunde, die das GrenzEcho im Saal Unitas ausgibt.